Extrusion 1-2018

37 Extrusion 1/2018 Thema Recycling und davor mit dem Sammeln und Sortieren dieser Produkte auseinandersetzen. Wäre es nicht besser, auf dickere Monolayer zu setzen, weil sie besser zu recyceln sind? Huber : Das kann im Einzelfall ein Weg sein. Aber wenn wir ei- ne hohe Barriere brauchen, gegen das Eindringen von Sauer- stoff zum Beispiel, dann kann es sein, dass man die Folie aus Polypropylen außen noch mit Polyethylen laminieren muss. Wenn man aber an eine Tetrapak-Verpackung denkt, die innen noch eine Aluminiumfolie hat, damit sich zum Beispiel Oran- gensaft darin hält, dann geht das nicht nur mit einer dickeren Schicht. Dann braucht man den Multilayer-Verbund. Wir kön- nen aber heute schon mehrlagige Folien mit Barriereschichten herstellen, die Aluminium ersetzen können. Wichtig ist, dass schon im Design festgelegt wird, wie es später zu einer Verwer- tung dieser fünf oder sieben oder neun Lagen kommt. Es gibt heute schon Recyclingmethoden, mit denen mehrlagige Folien in einem Reaktor in Einzellagen aufgetrennt werden können. Die kann man dann wieder recyceln. Können Folien auch aus Biokunststoffen hergestellt wer- den? Huber : Aus biobasierten Kunststoffen kann man durchaus Fo- lien herstellen. Aber von seinen technischen Eigenschaften und seiner Wirtschaftlichkeit her haben sich diese Materialien bis Folienstreckanlage VDMA Kunststoff- und Gummimaschinen plastics.vdma.org Brückner Maschinenbau GmbH & Co. KG Königsberger Str. 5-7 , 83313 Siegsdorf, Germany https://www.brueckner-maschinenbau.com heute nicht durchsetzen können. Manche der Eigenschaften verursachen teils noch Probleme, beispielsweise bei der Be- druckbarkeit oder der Thermostabilität. Der Kostenfaktor spielt eine entscheidende Rolle. Die auf Öl basierenden Materialien, die heute verwendet werden, sind deshalb so begehrt, weil sie eine gute Kombination aus Wirtschaftlichkeit und hervorragen- den technischen Eigenschaften bieten. Wenn es biobasierte Kunststoffe gäbe, die wirtschaftlicher herstellbar wären, dann hätten wir auch dafür schon Konzepte parat. Wir sehen uns den Markt intensiv an und schauen, welche Verpackungen in Zukunft aus welchen Rohstoffen hergestellt werden können. Wir würden uns mehr Innovation wünschen, aber die müsste mehr von den Rohstoffherstellern kommen. Es wird eine Zeit brauchen, bis diese biobasierten Kunststoffe in die zum Teil sehr anspruchsvollen Anwendungsfelder hineinkommen. Vor allem muss der Preis nach unten gehen – und das ist nur über größeren Mengen möglich.

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