Extrusion 1-2022

23 Extrusion 1/2022 Anno Sebbel, Vertriebsleiter der Polyvel Europe GmbH: „Bei einer Konzentration von lediglich 0,2 Prozent Peroxid ist es eine besondere Herausforderung, die geringe Menge korrekt zu dosieren. Die Granulatform der Masterbatches erleichtert dies wesentlich, zudem wird eine bessere Disper- gierung durch Vorverdünnung mit dem Trägermaterial sowie eine leicht kalkulierbare Stückeinheit erreicht. Dank der einfachen Dosierung können Peroxide in Mengen von weniger als 1.000 ppm verwendet werden.“ (Quelle: Polyvel Europe GmbH) ➠ Polyvel Europe GmbH Schenefelder Landstr. 88A, 22589 Hamburg, Deutschland www.polyvel-europe.com merketten des Polypropylens zu kürzen und so den Schmelz- flussindex zu erhöhen. Sowohl in flüssiger als auch in Pulverform unterliegen der Transport und insbesondere der Umgang mit der entflammbaren, hochreaktiven und mitunter explosiven Chemi- kalie allerdings sehr strengen Sicherheitsauflagen. Die erforder- liche Schutzausrüstung sowie spezielle Dosiertechnik verkomplizieren die gesamte Handhabung zusätzlich. Hinzu kommt, dass die Peroxide flüchtig und somit auch bei korrekter Lagerung nur begrenzt haltbar sind. Mit ihren P-Serie- Masterbatches hat Polyvel Europe jedoch eine Alternative ent- wickelt, die sicher zu handhaben ist und sich dabei einfach dosieren lässt. Dank der verfügbaren Additiv-Konzentrationen von 5, 10 und 20 Prozent Peroxid kann das Fließverhalten von Polypropylen auf diese Weise gezielt optimiert werden. Sichere und einfache Verbesserung des Schmelzflussindexes Mit den Peroxid-Masterbatches von Polyvel Europe lassen sich die Verarbeitungseigenschaften von Polypropylen passgenau modifizieren. „Die Chemikalie wird in ein polymeres Trägerma- terial eingearbeitet und dann in Granulatform gebracht“, so Anno Sebbel, Vertriebsleiter der Polyvel Europe GmbH. „Auf diese Weise wird das Peroxid bis zum Verarbeitungszeitpunkt vor Umwelteinflüssen abgekapselt.“ Im Granulat ist das Peroxid über fünf Jahre lang haltbar, da es sich nicht verflüchtigen kann. Der Transport und die Lagerung sind dabei unkompliziert und ohne besondere Auflagen oder Anforderungen möglich. Dem- entsprechend müssen bei der Handhabung keine besonderen Vorgaben erfüllt werden, die Anwendung ist besonders sicher und außerdem im Gegensatz zu flüssigem oder pulverförmigem Peroxid sehr einfach. Auch für die Dosierung werden keine spe- ziellen Vorrichtungen benötigt. Durch Peroxid-Masterbatches kann so eine gezielte Viskositäts- modifikation vorgenommen werden, die zu einer Erhöhung des Schmelzflussindex des Polypropylens führt. Zum einen wird so die Verarbeitung des Recycling-Polypropylen im Spritzguß überhaupt erst ermöglicht, zum anderen lässt sich das Peroxidmasterbatch aber auch direkt im Spritzgußprozess dosieren, um die Fließfähigkeit weiter zu erhöhen. Häufig las- sen sich so dünnwandige Bauteile mit langen Fließwegen zu- verlässiger und prozesssicher herstellen. Weiterhin erlaubt die höhere Fließfähigkeit eine geringere Ver- arbeitungstemperatur, dadurch kann die Kühlzeit verringert wer- den, sodass die gesamte Zykluszeit sinkt und die Produktivität gesteigert wird, was letztlich geringere Produktionskosten be- deutet. Die Ergebnisse lassen sich durch die berechenbare Dosierung der Masterbatches zuverlässig reproduzieren. Indem der Schmelz- fluss von Polypropylen so präzise und kostengünstig angepasst werden kann, lassen sich auch Rezyklate als höherwertiges Aus- gangsmaterial verarbeiten. Auf diese Weise können in der Her- stellung von Kunststoffbauteilen und -produkten letztendlich teure Primärrohstoffe eingespart werden. Erleichterte Handhabung und feinere Dosierungsmöglichkeiten Übliche Dosiermengen für das Peroxidmasterbatch liegen zwi- schen 0,1 und 1 Prozent. „Bei solch geringen Zugabemengen ist es eine besondere Herausforderung, diese über einen langen Zeitraum gleichmäßig in den kontinuierlichen Compoundier- prozess einzubringen“, erläutert Sebbel. „Die Granulatform der Masterbatches erleichtert dies wesentlich, denn dadurch erreicht man eine sehr homogene Verteilung im Polypropylen. Durch die verschiedenen Peroxidgehalte lassen sich sowohl kleine als auch große MFI-Sprünge präzise einstellen.“ Während sich der Schmelzflussindex von Polypropylen durch das Peroxid erhöht, wird Polyethylen dagegen zähflüssiger, was für die jeweiligen Verarbeitungsmethoden wie Folienextrusion und Blasformen von Vorteil ist. Auf diese Weise vereinfachen die P- Serie-Masterbatches letztendlich die Recyclingverfahren unter- schiedlicher thermoplastischer Kunststoffe. (Bildquelle: Pixabay)

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