Extrusion 1-2024
13 Extrusion 1/2024 Energie sparen mit ISOWEMA Isolierungen www.wema.de Das Kunststoff-Zentrum SKZ verfügt über jahrzehntelange Expertise im Bereich der Schadensanalyse (Foto: SKZ) sprödung und damit zu Veränderung der Kunststoffeigenschaften führen. Eine er- höhte Schadenswahrscheinlichkeit oder eine verkürzte Lebensdauer des Bauteils wir dadurch begünstigt. Warum tritt Verfärbung auf? Verfärbungen von Kunststoffen können durch Faktoren wie zum Beispiel chemi- sche Reaktionen, Kontakt mit anderen Materialien oder Umweltbedingungen (beispielsweise Einlagerung von Ruß, Blü- tenstaub, etc.) verursacht werden. Die Fra- gestellung dreht sich hier in der Regel um die Identifizierung der genauen Ursache anhand von mikroskopischen, aber auch analytischen Materialuntersuchungen. Ist die Nutzungsdauer durch Umwelt- einflüsse beeinträchtigt worden? Kunststoffe können durch UV-Strahlung, Feuchtigkeit, Temperaturänderungen und andere Umwelteinflüsse beeinträchtigt werden. Dabei ist es oft wichtig, nicht nur die einzelnen Einflüsse zu identifizieren, sondern auch deren Wechselwirkung und damit den Einfluss auf die Nutzungsdauer des Kunststoffproduktes zu betrachten. Welche Rolle spielen Fertigungspro- zesse bei der Schadensentstehung? Herstellungsprozesse wie Spritzguss, Ex- trusion oder andere Fertigungsverfahren können zum Teil einen signifikanten Ein- fluss auf die Qualität und Integrität von Kunststoffprodukten haben. Hierbei spielt zum Beispiel die kunststoffgerechte Ge- staltung/Konstruktion des Kunststoffpro- dukts eine sehr wichtige Rolle. Aber auch die Prozessführung (Prozessparameter wie Temperatur, Druck, Zykluszeiten etc.) kann die Qualität negativ beeinflussen. Bei der Schadensuntersuchung können über thermische und spektroskopische Analysemethoden oft Aussagen über die Vorgeschichte des Formteils und damit über mögliche Schwachstellen getroffen werden. Sind Fremdkörper oder Verunreini- gungen im Material vorhanden? Fremdkörper oder Verunreinigungen kön- nen während der Herstellung oder Verar- beitung in Kunststoffe gelangen und damit zu Schwachstellen bzw. zum Scha- den führen. Ziel der Schadensanalyse ist es herauszufinden, ob solche Fremdkör- per vorhanden sind und wenn ja, wie sie den Schaden verursacht haben könnten. Ist der Schaden altersbedingt oder durch Gebrauch verursacht worden? Kunststoffe unterliegen einer natürlichen Alterung. Dies führt naturgemäß zu einer Verringerung bestimmter Materialeigen- schaften und damit eventuell zum Scha- den. Es ist aber bei der Schadenspräven tion immens wichtig zu identifizieren, ob der Schaden tatsächlich aufgrund von Al- terungseffekten oder lediglich auf eine zu starke Beanspruchung zurückzuführen ist. Die Schadensanalyse konzentriert sich daher auf die Überprüfung bestimmter Materialeigenschaften, wie zum Beispiel die Reststabilisierung des Werkstoffes, um später eine fundierte Aussage über die Schadensursache treffen zu können. Ganzheitliche Betrachtung notwendig „Die Schadensanalytik ist ein sehr kom- plexes und vielschichtiges Themengebiet, das aber unverzichtbar zur Sicherstellung von Qualität und Anwendungssicherheit unerlässlich ist“, sagt Alexander Eben- beck, Vertriebsleiter des SKZ-Geschätsbe- reichs Prüfung. Prinzipiell müssten bei der Untersuchung eines schadhaften Kunst- stoffbauteils alle Faktoren, vom Werkstoff über den Herstellungsprozess bis hin zu den späteren Anwendungsbedingungen und Umgebungseinflüssen, untersucht werden. „Nur eine ganzheitliche Betrach- tung aller gewonnen Untersuchungser- gebnisse, aber auch die notwendige Erfahrung diese richtig zu interpretieren, lassen letztendlich eine qualifizierte Aus- sage zum Schadenshergang zu“, so Ebenbeck abschließend. ➠ SKZ – Das Kunststoff-Zentrum Ulli Eisenhug, u.eisenhut@skz.de, www.skz.de
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