Extrusion 3-2020

53 Extrusion 3/2020 Praktische Lösungen für jedes Problem In der Gegenwart hatte die DRS aber zunächst praktische Her- ausforderungen zu überwinden. Die nebeneinander liegenden Standorte mussten umgebaut werden, neue Produktions- und Lagerbereiche wurden in Rekordzeit geschaffen. Unter ande- rem nahm das Unternehmen sechs riesige neue Silos mit einer jeweiligen Kapazität von 75 Tonnen Material in Betrieb. Funda- mente wurden gegossen, die Infrastruktur neu aufgebaut, zahl- reiche neue Maschinen angeliefert und getestet. Dabei war die Kältetechnik immer zur Stelle, jedoch nie im Weg. „Unsere neuen Kälteanlagen hat Reisner direkt in einen Container inte- griert“, berichtet Andreas Seibel. „Wir mussten dazu nur ein Fundament bereitstellen. Im Inneren war der Container bereits perfekt verrohrt und verkabelt. So ging alles ganz schnell. Au- ßerdem haben wir zwar mit dem neuen Gebäude Raum dazu- gewonnen, aber wir sind trotzdem froh um jeden Kubikmeter, der uns für die eigentliche Produktion zur Verfügung steht.“ Der Kältecontainer steht sicher und geschützt bei der Siloanla- ge und lässt sich im Fall einer neuen Umstrukturierung schnell und einfach an einem anderen Ort wieder aufstellen. Mit den Anschlüssen vom Container zum Tank hat Reisner eine spezielle Anforderung der DRS umgesetzt und Materialien ver- baut, die von der FRANK-Gruppe hergestellt wurden, zu der die DRS gehört. Dabei handelt es sich um modernen PE100-RC- Rohrleitungen, die im Unterschied zu PVC dauerhaft dicht ver- schweißt werden. Solche Details und das souveräne Handeln der Reisner-Projektleitung haben Andreas Seibel die schwieri- gen Aufgaben deutlich erleichtert. „Wir haben ja während der Umbauphase weiter produziert, im Dreischichtbetrieb und mit einem enormen Materialumschlag. Jeden Tag haben hier 30 bis 40 LKW die Fertigware abtransportiert. Da durfte bei den Extra- Aufgaben nichts schiefgehen. Aber wir wussten zu jedem Zeit- punkt, dass wir uns auf Reisner verlassen konnten“, erinnert er sich. „Unser Ansprechpartner nach der Auftragsvergabe war der Projektleiter Detlef Badziong. Dank seiner jahrelangen Er- fahrung hat er auch auf spontane Planänderungen souverän reagiert. So hat die gemeinsame Arbeit an dem Projekt trotz al- ler Anstrengungen richtig Spaß gemacht.“ Zusammenarbeit mit Zukunft Nachdem von Juli bis November 2019 Ausnahmezustand herrschte, konnte die DRS anschließend ihren gewünschten Dauerbetrieb aufnehmen. Die Inbetriebnahme des Kältesys- tems im November verlief reibungslos. Dafür, dass es auch lang- fristig zuverlässig seine Leistung erbringen kann, hatte Reisner schon in der Konzeptionsphase den Grundstein gelegt. Robus- te Komponenten und ein wartungsfreundlicher Aufbau des Containers machen die Instandhaltung einfach. Ein fester Be- standteil dieses Zukunftsplans ist auch die Kühlwasserqualität. In der Rohrextrusion kann es zu einer hohen Feststofffracht kommen, was letztlich die Funktion aller Anlagenteile beein- trächtigen kann. Deshalb hat Reisner in den maßgefertigten 20-m³-Produktionstank ihr einzigartiges Vollstrom-Rücklauffil- tersystem eingebaut. Ohne Rückstaugefahr und ohne großen Pflegeaufwand halten die Filter das Wasser zuverlässig sauber und schützen damit die gesamte Produktion. Dosieranlagen für Biozid und Korrosionsschutzmittel ergänzen das Wasserpflege- konzept und ersparen dem DRS-Team das Handling der Chemi- kalien. Wie sich die Energiesparmaßnahmen in der Praxis bewähren, werden die Projektpartner gemeinsam im Blick behalten. „Da wir erst seit November 2019 produzieren, ist es für eine Be- standsaufnahme noch zu früh“, berichtet Seibel. „Aber wir bleiben diesbezüglich mit Reisner in engem Kontakt. Zusam- men mit Jurke Engineering werden wir den Verbrauch überwa- chen und auch die regelmäßige vorbeugende Instandhaltung vom Reisner-Team durchführen lassen.“ Reisner Cooling Solutions GmbH Schäferkampstr. 18, 59439 Holzwickede, Deutschland www.reisner-cooling.de DRS Deutsche Rohrwerke Sachsen GmbH 02625 Bauzen, Deutschland www.drs-rohrwerke.de DRS-Geschäftsführer Andreas Seibel und Reisner-Geschäfts- führer Thomas Imenkämper (vlnr) lesen am übersichtlichen Touchpanel des Systems ab, wie sich die Anlage jedem Betriebspunkt anpasst Was diese Filter zurückhalten, kann die Produktion nicht mehr beeinträchtigen. Die Feststofffracht in der Rohrextrusion ist hoch – für Reisner-Vollstrom-Rücklauffilter kein Problem

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