Extrusion 3-2022

19 Extrusion 3/2022 ➠ kunststoffland NRW e.V. www.kunststoffland-nrw.de durch den Umstieg auf LNG erfolgen. Ebenso müssen die erneuerbaren Ener- gien weiter ausgebaut werden, damit grüner Wasserstoff nicht nur eine theore- tische Option bleibt. Die für diesen Wechsel notwendigen technischen Voraussetzungen müssen jetzt aber erst geschaffen werden. Klar muss jedoch sein: Gas ist für die che- ➠ PlasticsEurope Deutschland e.V. www.plasticseurope.org/de/ Grundlage derzeit verfügbarer Marktda- ten zu Innovationen, Verpflichtungen und politischen Maßnahmen, die aktuell in der Umsetzung oder Planung sind, und untersucht deren Potenzial in einem et- waigen Zusammenspiel mit neuen Tech- nologien. Eine wichtige Erkenntnis des Reports: Kreislaufwirtschaft spielt eine entschei- dende Rolle bei der Reduzierung von Treibhausgasemissionen in der Branche. Um Fortschritte zu erzielen, gilt es dem- nach, Hebel entlang der gesamten Wert- schöpfungskette zu nutzen, etwa das werkstoffliche und chemische Recycling, die Nutzung alternativer Rohstoffe wie Biomasse und die verstärkte Entwicklung von recycling- und wiederverwendungs- fähigen Produkten. Auch der Zugang zu grünem Strom für Industrieprozesse sei laut Bericht zur signifikanten Senkung der Treibhausgase erforderlich. Folglich erfor- dere ein schneller Wandel erhebliche In- vestitionen seitens privater und öffent- licher Akteure sowie weitere technologi- sche Innovationen, neue Infrastruktur und Geschäftsmodelle. n Plastics Europe begrüßt den neuen un- abhängigen Bericht „ Reshaping Plastics: pathways to a circular, climate neutral plastic system in Europe “. Der Verband unterstützt die darin enthaltene Erkennt- nis hinsichtlich der Notwendigkeit eines schnelleren Wandels und einer intensive- ren und wirksameren Zusammenarbeit zwischen der europäischen Kunststoff- Wertschöpfungskette und politischen Entscheidern, um das Ziel einer zirkula- ren, treibhausgasneutralen Kunststoffin- dustrie zu erreichen. Einigkeit besteht auch darin, dass die Kreislaufwirtschaft neben der ausreichenden Verfügbarkeit erneuerbarer Energien der wichtigste mit- telfristige Hebel für eine umfassende Transformation der Branche ist. Um den notwendigen Übergang zu beschleuni- gen, schlägt PlasticsEurope mehrere Maß- nahmen vor, etwa die Schaffung poli- tischer Rahmenbedingungen, die einen stärkeren Anreiz für Investitionen und In- novationen in klimafreundliche Technolo- gien bieten. Der nun veröffentlichte Report wurde von der Denkfabrik SYSTEMIQ mit Unterstüt- zung eines unabhängigen Lenkungsaus- schusses und Expertenpanels erstellt; beteiligt waren Vertreter von EU-Institu- tionen, Nichtregierungsorganisationen, Hochschulen und aus der Industrie. Ziel des von den europäischen Kunststoffer- zeugern in Auftrag gegeben Berichts ist es, Antworten auf die Klimakrise, den Ressourcenverbrauch oder etwa das Lit- tering von Kunststoffprodukten zu fin- den. Dazu bewertet der Report erste Fortschritte und Lösungsansätze und ana- lysiert verschiedene Hebel, die beim Über- gang zu einer CO 2 -neutralen, zirkularen Wirtschaft bis 2050 helfen. Der Bericht analysiert eine Reihe von Szenarien auf Neuer Bericht zu einer CO 2 -neutralen Kunststoffindustrie veröffentlicht Die Kunststofferzeuger sind sich des Aus- maßes und der Komplexität der Aufgabe bewusst. Sie investieren daher schon län- ger in Innovationen für eine nachhaltigere Branche. Dazu zählt schon jetzt die Zu- sammenarbeit mit Partnern aus der Kunststoff-Wertschöpfungskette, um neue Denk- und Verhaltensweisen, leis- tungsfähigere Produkte in puncto Um- weltdesign und -Performance sowie eine grüne Infrastruktur zu fördern. Die Un- ternehmen sind zudem wichtige Treiber bei Investitionen in moderne Recycling- technologien, erneuerbare Energieträger sowie die Herstellung von Kunststoffen aus nachwachsenden Rohstoffen und an- deren nachhaltigen Kohlenstoffquellen wie der CO 2 -Abscheidung. Diese Trans- formation hat sich in den vergangenen Jahren beschleunigt, allerdings braucht es aufgrund der langen Investitionszyklen in der Branche auch in den kommenden Jahren noch mutige Entscheidungen und Verpflichtungen. mische Industrie und insbesondere für die Produktion von Basischemikalien ein we- sentlicher Bestandteil und daher, wenn überhaupt, nur langfristig eingeschränkt substituierbar. Die derzeitige Situation mache zudem eines noch einmal deut- lich: Für die gesamte Branche ist es ex- trem wichtig, Kunststoffabfälle stärker in den Kreislauf zurückzuführen: „Jeder Jog- hurtbecher ist Rohstoff und mindert un- sere Abhängigkeiten von Rohstoff- importen, wenn es gelingt, ihn wieder zu verwerten“, stellte der Geschäftsführer von kunststoffland NRW fest.

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