Extrusion 3-2022

39 Extrusion 3/2022 Recycling Als Spuckschutz bekannte Infektions- schutz-Vorrichtungen sind von der Industrie über den Handel bis zur Gastronomie in hohen Stückzahlen im Einsatz. Jetzt nimmt die Entsor- gung dieser Platten, die alle hoch transparent sind, aber aus sehr unterschiedlichen Kunststoffen bestehen können, an Fahrt auf. Krall Kunststoff-Recycling hat sich früh- zeitig auf deren nachhaltige Wieder- aufbereitung eingestellt. Mit einer leistungsstarken Infrastruktur und modernster Technologie ist das Unternehmen heute in der Lage, beliebige Mengen entgegenzuneh- men und daraus sortenreine, nach- gefragte Mahlgüter für die Kunststoff verarbeitende Industrie herzustellen. Entsorgungsbetrieben und Sammelstellen bietet sich damit eine umweltgerechte und finanziell attraktive Alternative zur thermi- schen Verwertung dieser gemischten Kunststoffabfälle. Aus Infektionsschutzscheiben wird hochwertiger Recycling-Rohstoff Wiederverwenden statt verbrennen: Dazu der geschäftsfüh- rende Gesellschafter Markus Krall: „Der pandemiebedingt all- gegenwärtige Spuckschutz ist eine derzeit noch weitgehend ruhende Ressource für das Kunststoffrecycling. Wir erwarten, dass er jetzt in steigenden Mengen bei den Wertstoffhöfen und den klassischen Entsorgern anfällt, die regional als Annahme- stelle für Abfall und Gewerbemüll fungieren. Dort lassen sich die unterschiedlichen, aber optisch sehr ähnlichen Kunststofftypen nicht unterscheiden, so dass die Platten meist unsortiert gesam- melt und dann kostenpflichtig als Restmüll entsorgt werden müssen. Dagegen steht unser Angebot, dieses Sammelgut ent- gegenzunehmen, um es in den Rohstoffkreislauf zurückzufüh- ren. Wir akzeptieren alle gängigen Boxensysteme bis hin zu Großcontainern und bieten darüber hinaus sogar die Möglich- keit, Walking-Floor-Lkw zu entladen.“ Weil das werkstoffliche Recycling nur mit gleichartigen Kunst- stoffen funktioniert, übernimmt Krall anschließend die Aufgabe, diese Ware zunächst sauber nach Fraktionen getrennt zu sortie- ren und erst dann zu vermahlen. „Mit diesem Schritt machen wir das entstehende Mahlgut für die anschließende Wiederver- wertung attraktiv, denn nur dann lassen sich daraus wieder hochwertige Kunststoffprodukte zu Formteilen spritzgießen oder zu Platten und Profilen extrudieren“, so Krall. Mit zukunftsweisender Technologie zur Sortenreinheit: Die Heterogenität des Sammelguts liegt an dem Widerspruch zwi- schen dem kurzfristig entstandenen, hohen Bedarf an entspre- chenden Platten und dem begrenzten Rohstoffangebot, das je- weils zeitnah verfügbar war. Krall weiter: „Da wir traditionell auch Produktionsreste der Hersteller und Verarbeiter entsorgen, wissen wir relativ genau, was auf uns zukommt. Das wird haupt- sächlich – zu rund 70 Prozent – Polymethylmethacrylat (PMMA) sein, gefolgt von circa 10 Prozent Polycarbonat (PC) sowie ge- ringeren Anteilen an PET-A und PET-G, Thermoplasten auf Sty- rolbasis wie PS, SAN oder ASA und auch PVC. Um sicherzustellen, dass das fertige Mahlgut trotz dieser un- günstigen Voraussetzungen tatsächlich absolut sortenrein ist, hat Krall eine zukunftsweisende Investition getätigt. Das Unter- nehmen fährt derzeit eine neue, individuell für seine Ansprüche konfigurierte Anlage an, mit der sich auch sehr ähnliche Kunst- stoffe sicher unterscheiden und trennen lassen. Damit ist der Re- cycler in der Lage, seinen Kunden Mahlgüter mit jeweils neuwareähnlichen Verarbeitungseigenschaften anzubieten. Dies geht weit über die dort schon bisher übliche Farbsortierung hin- aus, die das Unternehmen auch weiterhin standardmäßig durch- führt und darüber hinaus als Dienstleistung anbietet. Krall bietet Entsorgern und Sammelstellen eine komfortable Möglichkeit, gebrauchte Scheiben für den Infektionsschutz, auch als Spuckschutz bekannt, sowie entsprechende Produktionsreste einer nachhaltigen, umweltgerechten Verwertung zuzuführen, die Ressourcen und Kosten spart (© iStock.com/miodrag ignjatovic) ➠ Krall Kunststoff-Recycling GmbH Glanzstoffstr. 21, D-63820 Elsenfeld am Main, Deutschland https://kunststoff-recycling.de

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