Extrusion 4-2018

14 Branche Intern Extrusion 4/2018 ➠ kunststoffland NRW e.V. www.kunststoffland-nrw.de Minister Pinkwart damit auf offene Tü- ren. Gunnar Herrmann, Chef der Ford- Werke in Köln, unterstrich in seiner Key- note die zentrale Bedeutung von Innova- tionen für die Mobilität der Zukunft, Ford setze dabei stark auf neue Materialkon- zepte und Multi-Material-Leichtbau. Sein Credo: „Das richtige Material, zur richti- gen Zeit, am richtigen Produkt“ brachte die Erwartungen der automobilen An- wender klar auf den Punkt und markier- te zugleich die Richtung, in der noch vie- le unausgeschöpfte Innovationschancen und neue Geschäftsmöglichkeiten war- ten. Als Gastgeber verdeutlichte LANXESS- Chef Matthias Zachert, wie intensiv sein Unternehmen bereits an der neuen Mo- bilität arbeite: „Neue Mobilitätsformen wie das autonome Fahren, die Elektrifi- zierung des Fahrzeugantriebs und neue Logistikkonzepte verändern auch die Kunststoffindustrie. Im Jahr 2025 wer- den circa 80 Prozent aller weltweit pro- duzierten Fahrzeuge über alternative An- triebe verfügen. Lanxess baut am Auto n Leichtbau ist und bleibt eine Schlüssel- technologie für die künftige Mobilität. Gerade hier hat Nordrhein-Westfalen mit seinen vielfältigen Kompetenzen in Indu- strie und Forschung einzigartige Voraus- setzungen, um weltweit Spitzenpositio- nen einzunehmen. Diese zentralen Bot- schaften standen im Zentrum der hoch- karätig besetzten Veranstaltung „ Multi- Material-Leichtbau für die (Elektro-)Mo- bilität “, zu der der Verein kunststoffland NRW in die Firmenzentrale der Lanxess AG in Köln geladen hatte. Ziel war es, im direkten Dialog von Kunststoff-, Stahl- und Automobilindustrie konkrete Inno- vationschancen auszuloten und die Wei- chen noch stärker in Richtung Kooperati- on am Standort zu stellen. Mit dieser thematischen Ausrichtung knüpft das kunststoffland NRW aus Sicht seines Vor- sitzenden Reinhard Hoffmann, Ge- schäftsführender Gesellschafter Gerhardi Kunststofftechnik GmbH, unmittelbar an Diskussionen an, die Expertenkreise aus Automobilindustrie und Werkstoffindu- strien aktuell bewegen: Wie sieht die neue Mobilität aus? Welche Bedeutung kommt in nächster Zeit dem Leichtbau und damit zugleich innovativen Material- konzepten zu? Wie können die Unter- nehmen am Standort NRW mit ihren hi- storisch gewachsenen Werkstoffkompe- tenzen bei Kunststoff und Metall auch künftig Wettbewerbsvorteile generieren bzw. ausbauen? Gerade die letzte Frage trieb besonders auch NRW-Wirtschafts- und Digitalmi- nister Prof. Dr. Andreas Pinkwart um, als er an die anwesenden Industrievertreter appellierte: „Wir müssen Nordrhein- Westfalen mit seiner starken Industrie gemeinsam weiter nach vorne bringen. Dazu brauchen wir engagierte Unterneh- merinnen und Unternehmer und das Know-how der Besten, um die sich bie- tenden Innovationschancen zu nutzen. Lassen Sie uns deshalb rund um das Schlüsselthema Leichtbau auch bran- chen- und werkstoffübergreifend den- ken und handeln – im Interesse der ein- zelnen Unternehmen und des Standortes Nordrhein-Westfalen!“ Bei der Automobilbranche als einer der wichtigsten Anwendungsindustrien traf Kunststoff – Stahl – Automotive: NRW ist DIE Keimzelle für Innovationen der Zukunft mit: Wir entwickeln Hoch- leistungskunststoffe für Leichtbauan- wendungen – in allen Bereichen des Au- tomobils.“ Bewusst setzt der Kunststoff- hersteller auch auf neue Kunststoff-Me- tall-Verbundtechnologien für die auto- mobile Großserie und nutzt damit konse- quent die Potenziale derartiger Hybridlö- sungen. Prof. Hopmann führte souverän durch die Diskussion und für ihn steht außer Zweifel: „Das Material- und Prozesswis- sen aus sämtlichen Werkstoffwelten ist in NRW in einer Breite und Tiefe vorhan- den, wie in keiner anderen Region in Europa, vielleicht sogar weltweit. Wenn wir die Know-how-Träger dieser Seg- mente systematisch vernetzen und über Werkstoffgrenzen hinweg kooperieren, sind wir im internationalen Wettbewerb unschlagbar.“ Von links: Professor Dr. Andreas Pinkwart, Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen; Bernhard Osburg, Head of Sales Steering thyssenkrupp Steel Europe AG; Matthias Zachert, Vorstandsvorsitzender LANXESS AG; Gunnar Herrmann, Vorsitzender der Geschäftsführung Ford Werke GmbH & Vice President Quality Ford of Europe; Reinhard Hoffmann, Geschäftsführender Gesellschafter Gerhardi Kunststofftechnik GmbH und Vorsitzender kunststoffland NRW e.V.; Univ.-Prof. Dr.-Ing. Christian Hopmann, Leiter Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV) in Industrie und Handwerk an der RWTH Aachen (Moderation) (Foto: kunststoffland NRW)

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