Extrusion 4-2019
anfälligkeit deutlich gesenkt wird. Außerdem führt die Verrin- gerung der Schwindung zu einem besseren Kerbverhältnis. Da- durch erhöht sich die Produktqualität. Die Verbesserung der Produkteigenschaften geht jedoch zu Lasten der Zykluszeit. Durch den Aufheiz- und Abkühlvorgang der Schneidkante ver- doppelt sich die Zykluszeit beinah. Es ist daher festzuhalten, dass eine variotherme Temperierung im Blasformen geeignet ist, um die Eigenschaften des Produktes positiv zu beeinflussen. Lediglich die Aufheizung der Schneidkante mittels Wider- standsbeheizung führt zu einer starken Verlängerung der Zy- kluszeit. Dies kann jedoch durch andere Wärmeeinbringungsar- ten mir höheren Heizraten wie beispielsweise Laser oder induk- tive Erhitzung kompensiert werden. Im weiteren Verlauf des Projektes wird die variotherme Tempe- rierung auf weitere kritische Bauteilbereiche im blasgeformten Produkt übertragen. Hier ist zum einen die Einbettung von In- serts zu nennen, die zum Beispiel in Kunststoffkraftstoffbehäl- ter eingelegt werden. Zum anderen soll durch variotherme Temperierung die Oberflächenqualität des Produktes verbessert werden. Dabei wird versucht zum einen Hochglanzoberflächen aber auch Strukturen wie Schriften oder ähnliches besser abzu- bilden zu können. Dank Das IGF-Vorhaben 19775 N der Forschungsvereinigung Kunst- stoffverarbeitung wird über die AiF im Rahmen des Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung und -entwicklung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundesta- ges gefördert. Die Autoren Univ.-Prof. Dr.-Ing. Christian Hopmann; Dominik Foerges, M.Sc ., Institut für Kunststoffverarbeitung an der RWTH Aachen Literatur [Bec89] BECKER, H.J.: Charakterisierung des Einflusses der Schmelzetemperatur auf die inneren Eigen-schaften blasge- formter Hohlkörper. 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