Extrusion 4-2020
41 Extrusion 4/2020 schaft, ob sich Tinten und Lacke anhaf- ten können. Einige Materialien, wie PVC oder PA, benötigen nur sehr wenig Ener- gie, um die Oberfläche auf den ge- wünschten Dyn-Wert zu behandeln. PE benötigt etwas mehr Energie, und PP ist bekanntermaßen am schwierigsten zu behandeln. Man muss auch die in den Polymeren enthaltenen Additive berück- sichtigen, da diese das Ausmaß der er- forderlichen Korona-Behandlung und den Stromverbrauch erheblich beeinflus- sen können. Das alles berücksichtigt – welchen Nutzen bietet die Vetaphone-Tech- nologie Firmen in der Extrusions- branche? Rossi : Es ist alles auf gutes Design zu- rückzuführen, das für Vetaphone-Syste- me von Beginn an in den 1950er Jahren von grundlegender Bedeutung war, als das Unternehmen die sogenannte Koro- na-Behandlung erfand und Pionierarbeit leistete. Zwei Prinzipien zeichnen die Pro- dukte von Vetaphone aus: Einfachheit und hohe Effizienz. Durch das Entwerfen und Herstellen einer benutzerfreundli- chen Einheit erleichtert Vetaphone das Reinigen und Einstellen mit seinem Schnellwechsel-Elektrodenkassettensys- tem. Dies gepaart mit hocheffizienten Generatoren, die den patentierten Reso- nanzkreis verwenden, ermöglicht es 96 Prozent der Eingangsleistung direkt an die Elektroden zu liefern. Das reduziert die Verlustwärme, was ein offensichtli- cher Vorteil ist, wenn Sie dünne, sensible extrudierte Folien handhaben. Natürlich gibt es andere Faktoren wie die hochent- wickelte Steuerung, die über unsere iCC7-Fernbedienung verfügbar ist – aber im Wesentlichen sind Einfachheit und hohe Effizienz die Hauptvorteile. Wir sprechen bei der Oberflächenbe- handlung immer von Korona – gibt es in der Extrusion auch Anwendun- gen für Plasma? Rossi : Nicht wirklich – aber Sie müssen den Unterschied zwischen den beiden Prozessen kennen, um zu verstehen war- um. Plasma ist kein Ersatz für Korona – es ist eine andere Art der Behandlung der Oberfläche bestimmter Substrate, die sowohl eine chemische als auch eine physikalische Behandlung erfordern. Es Frischhaltung, Schutz gegen äußere Ein- flüsse und Recycling, und dies sind kom- plexe Probleme für die Hersteller. Neh- men Sie die aktuelle dramatische Situati- on mit der COVID19-Pandemie, die die entscheidende Rolle hervorhebt, die Ver- packungen in unserem täglichen Leben und Wohlbefinden spielen. Situationen wie diese treiben die Nachfrage nach neuen Technologien und zukünftigen Anwendungen voran, die den Wert so- genannter „cleverer“ Verpackungen steigern. Und alles beginnt mit der Extru- sion! Kunststoffverpackungen scheinen derzeit „Staatsfeind Nr. 1“ zu sein – welche Schritte unternimmt der Ex- trusionsmarkt, um umweltfreundli- cher zu werden? Rossi : Trotz gegenteiliger öffentlicher Meinung haben Kunststoffverpackun- gen einen sehr geringen CO 2 -Fußab- druck in Bezug auf die Herstellung. In Anbetracht des öffentlichen Image und der Notwendigkeit, Verantwortung ernst zu nehmen, würde ich sagen, dass es zwei Möglichkeiten gibt, wie Extrusion dazu beitragen kann, umweltfreundli- findet eher Anwendung in speziellen Offline-Konvertierungsverfahren, bei de- nen die chemische Struktur des Materials sehr komplex ist und einen sehr hohen Dyn-Wert erfordert, den Korona nicht er- reichen kann. Plasma erfordert eine kon- trollierte Atmosphäre und die Verwen- dung verschiedener Dotiergase – und zu- dem ist Plasma erheblich teurer als Koro- na und wird daher nur in speziellen Si- tuationen verwendet. Wie hat sich der Extrusionsmarkt in den letzten Jahren verändert? Rossi : Der Extrusionsmarkt hat sich ver- ändert, da sich die Märkte, die beliefert werden, geändert haben. Wenn Sie 20 Jahre zurückgehen, waren die meisten extrudierten Folien für den Einsatz im technischen und industriellen Verpak- kungssektor bis zu fünf Schichten dick. Heutzutage, da der Schwerpunkt mehr auf der Erfüllung der ständig wachsen- den Anforderungen der Lebensmittel-, Pharma- und Hygienemärkte liegt, sind Verpackungen mit bis zu 13 Mehrfach- schichten weitaus häufiger und das Pro- dukt muss eine Vielzahl von neuen An- forderungen erfüllen. Dazu gehören Vetaphone Korona-Anlagen auf der K 2019 in Düsseldorf
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