Extrusion 5-2019

einer Hohlkörperblasmaschine präsen- tiert wird. Tojo : Der TEX25 α III ist eine Upgrade- Version, insbesondere hinsichtlich seiner Steuerung und Regelung bzw. Software, mit dem Vorteil einer einfacherern Bedie- nung via TouchScreen. Es sind nur noch zwei Eingaben erforderlich – Soll-Durch- satz und Schnecken-Drehzahl – worauf- hin die Software den Extruder stufenlos bis zur eingestellten Leistung automa- tisch hochfährt. Das ist unsere Vorstel- lung von einem optimierten Startup der Anlage. Waren Sie mit dem Geschäftsjahr 2018 zufrieden? Hobo : Ja, unser Extrusionsbereich der Japan Steel Works Europe blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2018 zurück. Unsere reale und noch zu erwartende Auftragssituation aus den erwähnten 17 Verfahrensreihen mit Kunden ist absolut zufriedenstellend. Besonders erwähnen möchten wir den folgenden Auftrag im April 2018: Ein Neukunde aus Frankreich ersetzte seine bestehende Maschine, die die Leistungserwartungen nicht hinrei- chend erfüllte, durch eine mittelgroße TEX77 α III Extruderanlage. Den üblichen Vorbehalten bezüglich der weit entfern- ten Herkunft der Technologie – Japan – folgten Respekt über die Ergebnisse auf dem TEX44 α III Extruder im TEXenter und höchste Zufriedenheit mit der Inbetrieb- nahme der gekauften Anlage sowie dem After-Sales-Service. Der Verkaufserfolg wäre, trotz höherer Initialkosten im Ver- gleich mit anderen europäischen Fabri- katen, ohne die Verfügbarkeit unseres TEXenters nicht möglich gewesen! Die Wege sind manchmal erstaunlich. Können Sie uns Ihre Perspektiven für 2019 offenlegen? Hobo : Wir wollen weiter unsere Marke- tingaktivitäten ankurbeln und Präsenz auf Fachmessen und anderen Events zei- gen, um den Namen JSW und die Mög- lichkeiten des TEXenters bekannter zu machen. Zur K 2019 erwarten wir star- kes Interesse, was voraussichtlich deut- lich über die bereits gebuchten vier Test- anfragen hinausgehen wird. Ein weiterer Baustein zum Erfolg ist die Kooperation im MMAtwo-Projekt. Dieses von der EU finanziell unterstützte Projekt wird von der niederländischen Firma Heathland koordiniert und wurde im Oktober 2018 für die Dauer von vier Jahren gestartet. MMAtwo bringt 13 Partner aus sechs verschiedenen Ländern zusammen und wird ein neues, innovatives Verfahren entwickeln, um PMMA-Abfälle aus der Industrie und aus dem Altzustand zu MMA-Rohstoff (Methylmethacrylat) der zweiten Generation zu recyceln. JSW Europe gehört zu diesen Partnern. Das Wirtschaftspartnerschaftsab- kommen (WPA) zwischen Japan und der EU trat am 1. Februar 2019 in Kraft und führte zur Abschaffung der Einfuhr- und Ausfuhrzölle. Wie hoch war der Prozentsatz des Ein- fuhrzolls vor dem WPA und inwie- weit verbessert das WPA Ihre Ver- kaufssituation in der EU im Vergleich zu Ihrer Konkurrenz? Hobo : Vor Inkrafttreten der EPA/JEFTA (01.02.2019) betrug der Zollsatz 1,7 Pro- zent auf Maschinen der Zolltarifposition 8477 und damit auf Extruder. Mit dem eigentlichen Start des Europageschäfts zum gegenwärtigen Zeitpunkt begüns- tigt der Wegfall des Zollsatzes in Verbin- dung mit weiteren Exporterleichterun- gen die Aktivitäten von JSW. Welche Rolle spielt Industrie 4.0 bei den Aktivitäten von JSW Europe? Tojo : Wie erwähnt, ist der TEX25 α III mit einer neuen Steuer- und Regel-Software ausgestattet. Mit dem neuen Regelungs- system werden die interkommunikativen Voraussetzungen im Zusammenhang mit der „digitalen Fabrik“ weitestgehend er- Japan Steel Works Europe GmbH Bonner Str. 243 40589 Düsseldorf, Deutschland www.jsw.co.jp/en/ füllt. Anlass für die Entwicklung der neu- en Software waren unter anderem die Kriterien von Industrie 4.0 – schnittstel- lenkonform mit den üblichen Factory- Management-IT-Systemen. Auch können per Fernwartung aus Japan bzw. dem TEXenter Diagnosen an den Kundenan- lagen vorgenommen werden. Beeinflusst der Brexit Ihre Strategie für Großbritannien und falls ja, wie? Kakizaki : Wir schauen dem Brexit mit Gefasstheit entgegen, sind doch alle ver- gleichbaren Anbieter, ohne nennenswer- te Konkurrenz in Großbritannien selbst, mit derselben Situation konfrontiert. Un- ser Unternehmen ist zuversichtlich, dass Auswirkungen auch von britischen Kun- den glimpflich verkraftet werden. Der Anteil des Umsatzes aus Großbritannien war im Vergleich zum europäischen Ge- samtgeschäft von JSW relativ gering. Die "fetten" Jahre gehören der Ver- gangenheit an. Das Wirtschafts- wachstum verlangsamt sich – vor al- lem in Frankreich und Italien. Wie reagierst Ihr Unternehmen? Hobo : Ja, Handelskonflikte mit den USA, China, Konjunkturschwächen in Frankreich und Italien, Brexit, Umweltdis- kussionen rund um das Thema Kunst- stoff – wir sehen diese Gefahren und Un- sicherheiten, die hieraus resultieren könnten. Wir steuern – insbesondere in Vorbereitung auf die K 2019 – dagegen und zwar mit noch mehr Power im Mar- keting, durch verbesserte Konkurrenzfä- higkeit unserer Produkte, Dienstleistun- gen und Angebote. Vielen Dank für das Gespräch. Und weiterhin alles Gute für Ihr Unter- nehmen! K 2019: Halle 13, Stand B 45 Hayato Hobo 34 Extrusionstechnik – Interview Extrusion 5/2019

RkJQdWJsaXNoZXIy ODIwMTI=