Extrusion 5-2021

46 kompakt Extrusion 5/2021 ➠ Universität Stuttgart Institut für Kunststofftechnik www.ikt.uni-stuttgart.de www.almaak.de schaft und Energie (BMWi) soll am Insti- tut für Kunststofftechnik der Universität Stuttgart gemeinsam mit der Firma al- maak international ein neuer Ansatz zur effizienten werkstofflichen Wiederver- wertung von Airbagabfällen entwickelt werden. Das im PA6.6 enthaltene Silikon wird hierbei nicht als zu beseitigende Störkomponente behandelt. Über eine reaktive Extrusion im Doppelschnecken- extruder unter Zuhilfenahme geeigneter Haftvermittler-Additive sollen die Silikon- Eine Voraussetzung für das werkstoffli- che Recycling von Kunststoffabfällen ist eine möglichst hohe Sortenreinheit. Die Trennung der Abfälle in die einzelnen Kunststoffkomponenten für die Aufbe- reitung stellt die Recyclingindustrie je- doch immer wieder vor eine Herausforde- rung. Eine mechanische Trennung ist nicht immer möglich, sodass die für die Aufbereitung zur Verfügung stehenden Abfälle oftmals verunreinigt sind. Diese Problematik trifft auch auf die Wiederver- wertung von Airbagabfällen zu. Der Großteil an Airbags besteht aus einem PA6.6-Gewebe sowie dessen Silikonbe- schichtung. Eine Wiederaufbereitung von PA6.6-Silikon-Gewebeteilchen im Extrusi- onsverfahren zu einem Rezyklat in Gra- nulatform ist zwar grundsätzlich möglich, führt allerdings zu einem Rezyklat von geringer Qualität, sodass hieraus hoch- wertige technische Bauteile nicht herge- stellt werden können. Dies liegt an der geringen Haftung zwischen der PA6.6- Matrix und den enthaltenen Silikonparti- keln. Die geringe Haftung führt zu einem frühen Werkstoffversagen. Mit dem im Rahmen des durch das För- derprogramm AiF-ZIM geförderten Pro- jekts des Bundesministeriums für Wirt- Upcycling von Airbag-Abfällen partikel gezielt in die PA6.6-Matrix inte- griert und eine schlagzähmodifizierende Wirkung erreicht werden. Dieses PA6.6- Rezyklat würde sich demnach für beson- ders anspruchsvolle technische Anwen- dungen aus Polyamid eignen, die explizit eine hohe Schlagzähigkeit erfordern. Silikonhaltige Airbagabfälle werden zu einem Rezyklat für technische Anwendungen reaktiv aufbereitet Ideal zur Reinigung von Filtern in der mit BOPET produzierenden Lebensmittelindustrie Wenn es um Verpackungen geht, dann setzt die Lebensmittelindustrie auf BOPET-Folien. Im Herstellungsprozess werden die dünnen Folien biaxial ge- dehnt und dann bei hoher Temperatur fi- xiert. Das macht sie einerseits ausgespro- chen leicht und transparent. Gleichzeitig sind sie sehr stabil, zug- und reißfest und überzeugen durch Aromadichte. Dies sind allesamt wichtige Pluspunkte für die Lebensmittelverpackungsindustrie. In der Folienextrusion werden hierfür im- mer feinere Filterscheiben eingesetzt, vor allem um die Qualität der Kunststoff- Thermische Vakuumpyrolyse – Die umweltfreundliche Vakuumpyrolyse-Technologie der VACUCLEAN-Anlagen von Schwing Technologies reinigt BOPET-verunreinigte Filterscheiben und Filterstacks schonend, sicher und schnell (Bilder: SCHWING Technologies)

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