Extrusion 5-2023
14 Branche Intern Extrusion 5/2023 ➠ PlasticsEurope Deutschland e.V. plasticseurope.org ➠ Verband der Chemischen Industrie e.V. www.vci.de „Die Bekämpfung der Umweltverschmut- zung durch Plastikabfälle ist eine zentrale Herausforderung unserer Zeit", so Inge- mar Bühler, Hauptgeschäftsführer von PED. „Wir begrüßen daher die Ziele des UN-Abkommens und sind entschlossen, die Kunststoffindustrie vom Verbrauch fossiler Ressourcen zu entkoppeln. Um Kunststoffe auch in Zukunft sinnvoll ein- zusetzen, müssen sie recycelt und so lange wie möglich im Kreislauf geführt werden. Dafür braucht es zirkuläres Pro- duktdesign, alternative Kohlenstoffquel- len und alle uns zur Verfügung stehenden Recyclingtechnologien. Auch die Vermei- dung von unnötigen Kunststoffanwen- dungen kann zum Erreichen des Ziels des Abkommens beitragen – allerdings müs- sen dafür harmonisierte Kriterien entwik- kelt werden.“ n Die Mitgliedstaaten der Vereinten Na- tionen wollen der Umweltverschmutzung durch Plastikabfälle bis 2040 ein Ende set- zen. Plastics Europe Deutschland (PED) und der Verband der Chemischen Indus- trie (VCI) begrüßen die Fortführung der Verhandlungen zu einem weltweiten Ab- kommen und unterstützen das überge- ordnete Ziel, die Kreislaufwirtschaft zu stärken. Beide Verbände befürworten die Einfüh- rung verbindlicher Recyclingquoten für Kunststoffe. Diese Vorgabe würde die weltweite Nachfrage nach recycelten Ma- terialien erhöhen. Gleichzeitig verschafft sie der Industrie die notwendige Pla- nungssicherheit für umfangreiche Investi- tionen in die Kreislaufwirtschaft, um das ehrgeizige Ziel des Abkommens zu errei- chen. Kunststoff- und Chemieindustrie unterstützen UN-Plastikabkommen „Umwelt- und Klimaschutz gehören zu den zentralen Anliegen unserer Bran- che“, ergänzt Wolfgang Große Entrup, Hauptgeschäftsführer des VCI. „Plastik- abfälle sind eine wertvolle Ressource und dürfen nicht in der Umwelt landen. Wenn sie konsequent gesammelt und recycelt werden, können sie eine wichtige Roh- stoffquelle für neue Produkte sein. Inno- vationen wie beispielsweise das chemische Recycling tragen maßgeblich zur treibhausgasneutralen Produktion bei.“ ➠ kunststoffland NRW e.V. www.kunststoffland-nrw.de men, einer hohen Unternehmensdichte in der Kunststoffverarbeitung, einem gro- ßen Abfallaufkommen und vieler starker Recyclingunternehmen sowie hervorra- gend ausgebildeter Fachkräfte, die besten Voraussetzungen, bei dieser Zukunfts- technik vorne mitzuspielen. kunststoffland NRW-Geschäftsführer Dr. Ron Brinitzer: „Um einen Beitrag dazu zu leisten, hat kunststoffland NRW als einzi- ger Verband der Kunststoffindustrie, der die gesamte Wertschöpfungskette von der chemischen Industrie über die Verar- beiter bis zu den Recyclern abbildet, Posi- tionen erarbeitet. Darin ist erstmals gelungen, die bis dahin konträren Auf- fassungen von Vertretern des chemischen sowie des mechanischen Recyclings zu diesem Thema in einer gemeinsamen Po- sition zu vereinen.“ Der Verband plädiert dafür, nicht länger das Für und Wider von mechanischem vs. chemischen Recycling zu diskutieren. Beide Methoden haben ihre Berechtigung und werden ihre Rolle nebeneinander fin- den. n Kunststoffe müssen aus Gründen der Nachhaltigkeit wesentlich stärker als bis- her im Kreislauf geführt werden. Die Me- thoden des chemischen Recyclings von Kunststoffabfällen können die bisherigen Methoden des mechanischen Recyclings sinnvoll ergänzen. Sie sind prädestiniert, insbesondere verunreinigte und ge- mischte Kunststoffe, die sich für das me- chanische Recycling nicht eignen und bisher thermisch verwertet werden, in den Kreislauf zurückzuführen. Derzeit in- vestieren viele Unternehmen weltweit er- hebliche Beträge, um diese Methoden in Anlagen industriellen Maßstabs zu erpro- ben und zu skalieren. Der Wermutstrop- fen: Viele dieser Projekte entstehen nicht hier, sondern im Ausland. kunststoffland NRW setzt sich dafür ein, dass diese In- vestitionen nach Deutschland und vor allem Nordrhein-Westfalen fließen – denn sind die Mittel erst einmal woanders ver- baut, werden Wertschöpfung und Ar- beitsplätze woanders entstehen. NRW hat vor dem Hintergrund seiner vielen leistungsstarken chemischen Unterneh- Positionspapier zum chemischen Recycling für NRW „Es zeichnet sich ein sinnvolles komple- mentäres Nebeneinander von mechani- schem und chemischem Recycling ab. Gleichwohl besteht im Hinblick auf Ver- packungsabfälle die Befürchtung, dass das chemische Recycling das mechani- sche Recycling beeinträchtigen könnte. Um diesen Befürchtungen vorzubeugen, schlagen wir vor, den im Verpackungsge- setz bestehenden Status Quo und damit die bestehende Quote für das werkstoff- liche Recycling von Verpackungsabfällen bis zum Jahr 2030 fortzuschreiben. Für das chemische Recycling wird für diesen Zeitraum eine separate Quote ausgewie- sen. Danach soll keine separate Quotie- rung mehr gelten. Die Recyclingquote für Kunststoffabfälle wird dann durch An- rechnung der von beiden Recyclingarten erbrachten Mengen auf die gleiche Quote erbracht. Alle anderen Kunststoff- abfälle sind von dieser Regelung nicht be- troffen“, so Brinitzer.
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