Extrusion 6-2020
35 Extrusion 6/2020 terial eine der beiden Service-Leistungen Rapid Prototyping oder Rapid Tooling zum Einsatz – im Falle der thermogeform- ten Artikel vorzugsweise das Rapid Tooling. Hierbei wird das zur Herstellung des Schutzelements benötigte Werkzeug mit- tels 3D-Druck erstellt und dient dann der Fertigung von Pro- duktmustern im Echtmaterial. So kann sich der Anwender also bereits im Entwicklungsstadium einen genauen Eindruck über das Aussehen und die mechanischen Eigenschaften des Serien- produkts verschaffen. „Mit nur geringem Aufwand lassen sich die thermogeformten Artikel sogar individualisieren: Die Werk- zeuge erhalten schnell wechselbare Einsätze, mit denen sich Gravuren nach Kundenvorgaben, zum Beispiel Firmenlogos, durchführen lassen – eine hervorragende Branding-Möglich- keit, die von Anfang an auf großes Interesse gestoßen ist“, er- zählt Ralf Arkenau. Geschlossene Kreislaufsysteme angestrebt Bei Einführung des neuen Fertigungsverfahrens spielte auch der Nachhaltigkeitsgedanke eine große Rolle. Matthias Lesch, Ge- schäftsführer bei Pöppelmann, unterstreicht: „Als eines der führenden Unternehmen der Kunststoffverarbeitung sehen wir uns in einer großen Verantwortung, unsere Prozesse und Pro- dukte so umweltverträglich wie möglich zu gestalten – über den gesamten Lebenszyklus, von der Entwicklung über die Nut- zung bis zur Wiederverwertung. Dieser Verantwortung gerecht zu werden mit Lösungen, die gleichzeitig auch die Bedürfnisse unserer Kunden erfüllen und wirtschaftlich sein müssen, ist die große Herausforderung für uns und unsere Branche.“ Das macht die Gruppe mit ihrer unternehmensweiten Initiative PÖPPELMANN blue ® deutlich, die alle Aktivitäten des Unterneh- mens bündelt, die einen geschlossenen Materialkreislauf zu Ziel haben. Auch mit dem neu aufgenommenen Thermoform-Ver- fahren will der Schutzelemente-Hersteller Projekte mit einem geschlossenen Kreislaufsystem aufbauen. Das bedeutet, dass die Schutzelemente nach Gebrauch nicht den gewöhnlichen Entsorgungsweg gehen, sondern separat gesammelt, aufberei- tet und zu neuen Schutzelementen verarbeitet werden. „Ob das möglich ist, muss im Einzelfall geprüft werden. Die Voraus- setzung für einen funktionierenden Materialkreislauf ist eine geringe Verschmutzung der Artikel. Öl- oder Lackreste würden diesen Prozess beispielsweise erschweren. Wenn die Produkte jedoch wenig verschmutzt sind, dazu noch in größeren Men- gen anfallen und entsprechend separat gesammelt werden können, lohnt es sich auf jeden Fall“, sagt Ralf Arkenau. Aus diesem Grund verzichtet Pöppelmann KAPSTO ® bei den neuen Normreihen unter anderem auf Artikel in schwarzer Farbge- bung, wie der Produktmanager erklärt: „Wir bieten zwar bei den Sonderanfertigungen viele Farb- und Materialvarianten an, aber da wir explizit geschlossene Materialkreisläufe anstreben, werden unsere Standardprodukte unter anderem in Signalgelb und Natur ausgeführt. Schwarze Artikel lassen sich in der Regel beim industriellen Recycling nicht erkennen und werden fast immer der thermischen Verwertung zugeführt. Dem möchten wir durch leichter herausfilterbare Produkte entgegenwirken.“ Noch breiteres Leistungsspektrum – optimale Lösung gewährleistet Insgesamt stößt das erweiterte Angebot von Pöppelmann KAP- STO ® bei Kunden und Interessenten auf höchst positives Feed- back. Die neuen Normreihen sind so ausgelegt, dass sie begin- nend ab Stückzahl eins geliefert werden können. Konstrukteu- re profitieren von der parametrischen Konstruktion der Artikel, die es möglich macht, kleinere oder größere Baugrößen schnell zu errechnen und zu realisieren. Dem Team von Pöppelmann KAPSTO ® ist besonders wichtig, eine ergebnisoffene Beratung zu bieten, die nicht auf ein bestimmtes Verfahren limitiert ist. Dabei bietet das neue Verfahren eine hervorragende Ergän- zung zum bestehenden Programm. Pöppelmann GmbH & Co. KG, Kunststoffwerk–Werkzeugbau Bakumer Straße 73, 49393 Lohne, Deutschland www.poeppelmann.com Durch die feste Positionierung der Bauteile erleichtern die thermogeformten Trays auch die Entnahme bei automatisierten Prozessen in der Produktion www.smart-extrusion.com
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