Extrusion 6-2020
motan-colortronic GmbH Friedrichsdorf, Germany, www.motan-colortronic.com www.mo scorner.com • Energieeinsparung • Luftmengenregelung • Rücklufttemperatur • Temperaturabsenkung Stichworte auswirken. Grund ist, dass Trocknungsanlagen so auszulegen sind, dass die Sollwerte auch unter den schlechtesten zu Grunde liegenden Umständen erreicht werden müssen. Sobald sich also Parameter wie Anfangsfeuchte, Eintrittstemperatur oder Materi- aldurchsatz „verbessern“ könnte theoretisch die Energiezufuhr reduziert werden. Bei Anlagen ohne Luftmengenregelung wird dann zu viel Luft durch die Trockentrichter geleitet. Das wirkt sich direkt auf die Leistungsaufnahme der Trichterheizungen aus, die dadurch mehr Energie als nötig zum Heizen benötigen. Mit einer Luftmengenregelung kann im Sommer zusätzlich – aufgrund der wärmeren Materialeintrittstemperatur – mit einer direkten Verminderung der Leistungsaufnahme gerechnet wer- den. Dadurch kann sich im Sommer die Leistungsaufnahme um bis zu 25 Prozent senken. Generell bieten sich natürlich weitere Energieeinsparungen an, etwa aufgrund eines produktionsbedingt reduzierten Durchsat- zes oder beispielsweise an den Wochenenden, wenn die Produk- tion zurückgefahren wird. Dank einer Luftmengenregelung lässt sich dann die Luftmenge bis auf etwa 40 Prozent absenken, was auch die Leistungsaufnahme spürbar reduziert. Üblicherweise liegt die Leistungsaufnahme der Gebläse bei 60 Prozent der Anschlussleistung. Wird die Luftmenge des Prozess- gebläses durch eine Luftmengenregelung reduziert, reduziert sich auch die Leistungsaufnahme des Gebläses. In diesem Zu- sammenhang spielt ein wichtiger Aspekt eine entscheidende Rolle: der Druckwiderstand in den Luftleitungen nimmt mit der Luftgeschwindigkeit quadratisch zu. Umgekehrt bedeutet das, wird die Luftmenge durch eine geringere Gebläse-Drehzahl re- duziert, nimmt auch die Leistungsaufnahme quadratisch ab. Zu- 45 Extrusion 6/2020 gleich wird dadurch das gesamte Leitungssystem einer Trock- nungsanlage entlastet. So wirken sich etwa Undichtigkeiten im Leitungssystem bei einer geringeren Luftmenge weniger aus, da durch die geringere Druckdifferenz zur Umgebung weniger Au- ßenluft in das Trockensystem gelangt, was zugleich die Feuchte- belastung des Molekularsiebs verringert. Sofern die Anlage lediglich mit einem einfachen Regenerations- verfahren und ohne Taupunktsteuerung arbeitet, erfolgt die Re- generation des Molekularsiebs zeitgesteuert in festen Zykluszei- ten. Der tatsächliche Zustand des Molekularsiebs spielt dabei kei- ne Rolle. Bei optimierten Regenerationsverfahren hingegen wird nur die für den tatsächlichen Regenerationszyklus erforderliche Energie verbraucht. Zusätzlich kann man mit einem Wärmetauscher im Regenerations-Heizkreis bis zu 25 Prozent Heizenergie ein- sparen. Beispielhafter Vergleich ausgewählter Parameter einer konven- tionellen und einer geregelten Trocknungsanlage für fünf Mate- rialien • ABS: 45 kg/h • ABS: 40 kg/h • PA 6: 60 kg/h • PC / Disc: 50 kg/h • PSU: 25 kg/h • Benötigte Heizleistung bei schlechtesten Bedingungen: 5,55 kW • Errechneter Luftbedarf: 380 m³ • Ausgewählter Trockner: 400 m³ Luftleistung • Erforderliche Entfeuchtungsleistung: max. ca. 1000 g/h Konventionell Geregelt Trockenluftbedarf variabel bis zu 380 m 3 variabel bis zu 380 m 3 Trockenlufproduktion immer 400 m³ bedarfsabhängig 120-380 m³ Regenerierzyklen zeitabhängig alle 3 h bedarfsabhängig ca. alle 4,4 h Heizenergieverbrauch ca. 6 kW bedarfsabhängig ca. 2,2-6 kW Stromverbrauch Gebläse konstant 2,2 kW bedarfsabhängig 0,7-2,2 kW Rücklufttemperatur abhängig vom Durchsatz nahezu konstant Wärmetauscher Regenerieren nein ja, bis zu 25% Energieersparnis / Zyklus Energiebedarf bei gleichbleibend reduziert sich Durchsatzverringerung
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