Extrusion 7-2019

22 Branche Intern Extrusion 7/2019 ➠ Interseroh, ALBA Group www.interseroh.de , www.albagroup.de Dr. Manica Ulcnik-Krump, Leiterin der Business Unit Recycled-Resource bei der INTERSEROH Dienstleistungs GmbH. „Ei- ne technisch weiter verbesserte, effekti- ve Kreislaufführung von Kunststoffen entlastet das Klima – und erhöht zu- gleich den Nutzen für unsere Kunden aus der Industrie.“ Recompounds, die mithilfe des Interse- roh-eigenen, mehrfach ausgezeichneten Recycled-Resource-Verfahrens herge- stellt werden, ersetzen bereits in vielen Bereichen Neuware. Mit dem innovati- ven Extrusionssystem COREMA ® , für das Interseroh und der Hersteller EREMA 2019 mit dem Plastics Recycling Award Europe ausgezeichnet wurden, ist es erstmals möglich, maßgeschneiderte Re- cycling-Compounds in nur einem statt n Nachhaltige Investition in die Kreislauf- wirtschaft: Mit der konsequenten Weiter- entwicklung seines Recyclingverfahrens Recycled-Resource – zuletzt durch die Ein- führung des Kaskaden-Extrusionssystem COREMA ® – trägt der Umweltdienstleis- ter Interseroh aktiv zum Klima- und Res- sourcenschutz bei. Dies bestätigt eine ak- tuelle Studie des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT im Auftrag von Interseroh. Nach den Berechnungen der Wissen- schaftler spart der Einsatz des Recycling- kunststoffs Recythen mit dem neuen ein- stufigen Prozess nun im Schnitt 60 Pro- zent klimaschädliche Emissionen im Ver- gleich zur Verwendung von Neugranulat aus Rohöl ein. Zudem liegt der Verbrauch an Primärenergie je Tonne um rund 21.000 kWh unter dem Vergleichswert. Die Differenz entspricht in etwa dem Energieaufwand von 14.000 Waschla- dungen. Selbst der Einsatz des aufgrund von Individualisierungen relativ aufwen- dig produzierten Recyclingrohstoffs Procy- clen spart noch 54 Prozent klimaschädli- che Treibhausgasemissionen ein. Die Da- ten beruhen auf Werten von 2018. „Die Zahlen bestärken uns darin, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagt Kunststoff recyceln, Klima schützen – die Rechnung geht auf bisher in zwei Verfahrensschritten herzu- stellen. „Dies senkt den Energie- und Ressourcenverbrauch noch einmal spür- bar“, so Dr.-Ing. Markus Hiebel, Abtei- lungsleiter Nachhaltigkeits- und Ressour- cenmanagement bei Fraunhofer UM- SICHT. Zudem lassen sich direkt im Her- stellungsprozess Additive, Modifikatoren und anorganische Füllstoffe beimischen. Die Qualitätskontrolle der Materialrheo- logie und Farbstabilität erfolgt dabei di- gital in Echtzeit. So kann Interseroh indi- viduelle Recompounds für besonders hochwertige Anwendungen nach Kun- denwunsch herstellen – und zugleich das Klima schonen. Kunststoff- Rezyklat (Bild: ALBA Group/ Amin Akhtar) Österreich werden bereits jetzt 34 Pro- zent erreicht. Dennoch wird das Ziel nur zu erreichen sein, wenn schon am Be- ginn der Wertschöpfungskette darauf geachtet wird, dass die Materialien nach ihrer Nutzung bestmöglich gesammelt, sortiert und verwertet werden können. Damit Verarbeiter aber auch verstärkt Rezyklate bei der Herstellung von Kunst- stoffprodukten einsetzten, brauchen sie sichere Materialqualitäten. Und hier muss noch Forschungs- und Entwick- lungsarbeit – und vor allem auch Über- zeugungsarbeit – geleistet werden. Das Projekt legt den Schwerpunkt auf n Acht Leitbetriebe und Forschungsein- richtungen entlang der gesamten Kunst- stoff-Wertschöpfungskette entwickeln im Projekt „CIRCUMAT “ gemeinsam ei- nen Muster-Prozess, wie Post-Consumer- Abfall – also Haushaltsabfall – aus Polyo- lefinen für hochwertige Anwendungen wiederverwertet werden kann. Profitie- ren soll davon die gesamte Kunststoff- branche. Das EU Kreislaufwirtschaftspaket setzt für die Kunststoffindustrie ambitionierte Ziele: Heute müssen 22,5 Prozent aller Kunststoffverpackungen rezykliert wer- den. 2025 sollen es 50 Prozent sein. In Leitprojekt „CIRCUMAT ” macht aus Haushaltsabfällen wieder hochwertige Kunststoff-Produkte Abfälle aus Polypropylen und Polyethy- len. Denn im Gegensatz zu PET, für das es bereits in manchen Bereichen einen etablierten Kreislauf gibt, werden Polyo- lefine aus dem Post-Consumer Bereich bis dato nur wenig verwertet. Und das obwohl Polyolefine mit 49,1 Prozent An- teil an der Gesamtmenge die am meisten verwendeten Kunststoffe sind. Ein Grund dafür ist sicher die mangelnde Stabilität der Polyolefine gegenüber dem Abbau (Abbruch der Polymerketten) während und nach des Recyclingprozes- ses. Während bei Polyestern ein Konden- sationsschritt zur Erhöhung der Ketten-

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