Extrusion 7-2019
ECONia – die erste vollautomatische Unterwassergranulierung weltweit 38 Aufbereiten Extrusion 7/2019 N eben technischen Kriterien – wie zum Beispiel das Verhin- dern des Einfrierens der Löcher, die Vermeidung von auf- wendigem Bypass-Equipment, der Verschleißoptimierung durch verbesserter Messeranstellung etc. – zeigte sich, dass die Produktivität maßgeblich vom Know-how und der Verfügbar- keit von geeignetem Bedienpersonal bestimmt wird. Außerdem haben diese zwei Faktoren eine bedeutende Auswirkung auf Produktionskosten und Qualität des hergestellten Granulats. Entsprechend groß ist die Rückwirkung auf die Wettbewerbsfä- higkeit der Produzenten. Die beiden Gesichtspunkte – Personalverfügbarkeit und Know- how – spiegeln auch die derzeitige, weltweite Situation auf den Arbeitsmärkten wider. So besteht beispielsweise in Teilen Europas ein ausgeprägter Facharbeitermangel, der es den Un- ternehmen erschwert, einen durchgehenden Mehrschichtbe- trieb mit qualifizierten Bedienern zu besetzen. Gelingt es den Produzenten dennoch das Personal zu finden, entsteht so eine äußerst kostenintensive Mitarbeiterstruktur. In anderen Märkten wiederum findet sich kein ausreichend qualifiziertes Personal, welches einen stabilen, hochwertigen Betrieb von Compoundieranlagen zulässt. Daraus resultiert oft eine fehlerhafte Nutzung der Anlagen, die zu einer verminder- ten Produktivität und einem erhöhten Stillstand durch Fehlbe- dienung bis hin zu Defekten führt. Hinzu kommt, dass Arbeitsplätze an Compoundierlinien auf- grund von Lärm- und Staubemission nicht sehr beliebt sind, üb- ECON recherchierte über einen längeren Zeitraum die wesentlichen Einflussfakto- ren, die für einen effizienten Einsatz von Unterwasser- granulatoren maßgeblich sind. Dazu wurden umfang- reiche Studien und Kunden- befragungen durchgeführt. licherweise jedoch mehrschichtig betrieben werden müssen. Nach sorgfältiger Analyse hat ECON folgende Zielsetzungen für die Entwicklung von ECONia definiert: • Betrieb mehrerer Compoundierlinien von einem Leitstand ohne Anlagenbediener • Zentrale, vollständige Leitstandsüberwachung • Vollautomatische Durchführung der Standard-Bedienprozesse • Permanente Selbstoptimierung durch Inline-Granulatkontrolle • Integration der bestehenden, effizienten ECON-Technologie Mit diesen Vorgaben startete das ECON-Entwicklungsteam 2018 mit der Entwicklung von ECONia, dem weltweit einmali- gen vollautomatischen Granulierungssystem. Bedienung in konventionellen Systemen Beim Anfahren und Stoppen einer Unterwassergranulierung war es bisher zwingend erforderlich, dass ein oder mehrere Be- diener die Lochplatteneinheit manuell reinigen und die Granu- lierung öffnen bzw. schließen. Zusätzlich müssen sie sich per Sichtkontrolle davon überzeugen, dass die Schmelzekanäle frei sind. Bei konventionellen Systemen ist dazu ein Handlingsdevi- ce erforderlich, da die Sicht auf die Lochplatte durch das Gra- nuliergehäuse verdeckt ist. Während der Startprozedur ist die Produktion natürlich unter- brochen. Die Dauer der Unterbrechung hängt immer von der Erfahrung und dem Wissenstand des Personals sowie der Kom- plexität des Prozesses ab. Entstehen hier Fehler, führt dieses un- Gesamtansicht der ECONia 150, der ersten vollautomatischen Unterwassergranulierung der Welt
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