Extrusion 7-2022
09 Extrusion 7/2022 GRAVIKO is the continuous loss-in-weight multicomponent dosing system suitable for the food sector and specifically de- signed for 24/7 production plants. GRAVIKO ensures absolute precision by weighing each material. In addition to controlling production it is self-adaptive and immune to vibrations. ACCURACY IS PERFORMANCE Hall 11 Stand H56 Stand H66 moretto.com follow us ➠ GKV/TecPart – Verband Technische Kunststoff-Produkte e.V. www.tecpart.de satzplus von 6,2 Prozent. Den stärksten Umsatzzuwachs verzeichnen die Kunststoffverpackungen mit einem Plus von 18,6 Prozent auf rund 9,5 Mrd. EUR. Das kleinste Segment, die Kunststoff-Konsumprodukte, wuchs um 8,2 Prozent auf 6,2 Mrd. EUR. Der Exportanteil der Kunst- stoffprodukte liegt bei knapp 40 Prozent und wuchs um rund 1 Prozent. Die Steigerungen der Kosten für Transport, Personal, Energie und Material konnten bei den materialintensiven Branchen Bau und Verpackung am besten weiter gege- ben werden. Bei den Herstellern von technischen Teilen sieht das Bild anders aus. Allein die Materialkosten stie- gen hier nach dem Index „Plastixx TT“ von KIweb um 9,6 Prozent seit Anfang des Jahres für technische Kunst- stoffe, der Umsatz der Sparte jedoch nur um 6,2 Prozent. Die Stimmung bei den technischen Teilen ist nach Ana- lyse des Branchenverbandes GKV/TecPart wenig überra- schend besonders belastet. Viele Unternehmen der Zulieferindustrie berichten von der mangelnden Bereit- schaft der Abnehmer, die Kostensteigerungen gemein- sam zu tragen, und das bei steigenden Gewinnen auf der Endkundenseite. „Vielen Kunden ist nicht klar, was hier mit der Zuliefersubstanz derzeit passiert. Die deutlich ver- zögerten und unzureichenden Preisanpassungen treffen auf reduzierte Abnahmen, was für Serienprozesse sämt- liche Kalkulationen aus den Fugen hebt“, so der Bran- chenexperte Michael Weigelt, Geschäftsführer von GKV/TecPart. Der Stromkostenanteil in den Produktkos- ten hat sich von einem Korridor von 4 bis 10 Prozent seit Jahresbeginn verdoppelt. „Wenn dieser Trend der Ergebnisschmälerung nicht ge- brochen wird, ist davon auszugehen, dass mit dem Rück- zahlungsdruck der Corona-Darlehen im kommenden Jahr einige Unternehmen nicht mehr über die notwendige Li- quidität verfügen“, berichtet Weigelt die Sorgen seiner Branche. „Viele Kunststoffverarbeiter aus der Mitglied- schaft ebenso wie aus den Branchen der Arbeitsgemein- schaft Zulieferindustrie (ArGeZ) berichten bereits heute, dass die Warenkreditversicherungen die Limits der Kun- den herabsetzen und somit im Falle der liquiditätför- dernden Factoring-Maßnahmen die Mittel nicht mehr vollumfänglich fließen“. Michael Weigelt appelliert in diesem Umfeld, die Rück- zahlungsmodalitäten der Corona-Kredite zu strecken, um die Unternehmen, die vor zwei Jahren mit diesen Gel- dern gerettet wurden, nicht bei der Rückzahlung zu ver- lieren. „Es war schließlich nicht davon auszugehen, dass der Corona-Krise die Chip-Krise mit ihren gestörten Lie- ferketten und dann der Ukraine-Kieg mit den stark ge- stiegenen Energie- und Materialkosten die Zuliefer- branche in diesem Umfang belastet.“ Zudem fordert die ArGeZ ein effektives und sofortiges politisches Eingreifen, etwa durch die Einführung eines Industriestrompreises. Dies würde zwar nicht alle Pro- bleme lösen, jedoch ist es mittlerweile für viele Klein- und Mittelständler existenziell.
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