Extrusion 7-2022
42 Plasma-Technologie – Aus der Forschung Extrusion 7/2022 Kunststoffe im Aktionsplan für die Kreislaufwirtschaft Kunststoffprodukte, insbesondere im Verpackungssektor, stehen im Übergang zu kreislauffähigen Produktzyklen im Fokus. Die Menge der für Verpackungen genutzten Ressourcen und gleich- zeitig auch die der Kunststoffabfälle nimmt stetig zu und wird auch in den nächsten Jahren ohne ein Eingreifen von Industrie, Politik, Forschung und Verbrauchern weiter in Rekordhöhen an- steigen. Aus diesem Grund sollen auf dem EU-Markt bis 2030 die grundlegenden Anforderungen an Verpackungen, die auf dem EU-Markt zugelassen werden, verschärft werden. Schwer- punkte werden auf die folgenden Themen gesetzt: • Verringerung von Verpackungsmengen und Verpackungsab- fällen durch Reduktion der Komplexität von Verpackungen ein- schließlich der Anzahl der verwendeten Materialien, • Förderung der Wiederverwendbarkeit und Recyclingfähigkeit von Verpackungen durch geeignetes Design, • Festlegen von Regeln für das sichere Recycling von anderen Kunststoffen als PET zur Verwendung als Lebensmittelkontakt- materialien. Aus diesen Schwerpunkten ergeben sich technische Problem- stellungen, die mithilfe von Plasmatechnologien angegangen werden können. Das Institut für Kunststoffverarbeitung an der Recyclingfähige Barrieresysteme für nachhaltige Verpackungen Mit dem europäischen Green Deal hat die Europäische Kommission im März 2020 auch einen neuen „Aktionsplan für die Kreislauf- wirtschaft – Für ein sauberes und wettbewerbsfähiges Europa“ angenommen. Das Ziel dieses Aktionsplans ist es, nachhaltige Produkte, Geschäftsmodelle und Dienstleistungen zu fördern, Verbrauchsmuster mit dem Ziel der Abfallvermeidung oder -reduktion anzupassen und darüber hinaus in der EU einen gut funktionierenden Binnen- markt für hochwertige Sekundär- rohstoffe zu etablieren. Produkte sollen dabei in Zukunft durch ein zirkuläres Wirtschaftssystem hochwertiger sowie ressourcen- und energieeffi- RWTH Aachen (IKV) forscht seit vielen Jahren auf diesem Gebiet und entwickelt aktuell im Bereich der Verpackungen hochfunk- tionale Schichtsysteme für verschiedene konkrete Anwen- dungsfelder. Verringerung komplexer (Multimaterial-)Verpackungen durch Plasmatechnologie Komplexe Multilagenverbunde aus verschiedenen Kunststoffen, die jeweils eine notwendige Verpackungsfunktion erfüllen, sind derzeit in der Verpackungstechnik noch stark vertreten. Diese Verbunde können nach Gebrauch nur noch thermisch verwertet werden, weil sie nicht mehr sortenrein getrennt werden kön- nen. Mithilfe der Plasma Enhanced Chemical Vapor Deposition (PECVD)-Technologie können Kunststoffe mit einer hochwerti- gen Gasbarriere ausgestattet werden, die die Recyclingfähigkeit des Kunststoffes nicht beeinträchtigt und Multimateriallösungen überflüssig macht. In den Diskussionen zur Kreislaufwirtschaft hat sich die Plasmatechnik zu einem hochdynamischen For- schungsgebiet mit breiter Relevanz und entscheidender Innova- tionskraft entwickelt. Der Markt für flexible Verpackungen steht aufgrund der Her- ausforderungen beim Übergang in die Kunststoff-Kreislaufwirt- zienter sein und dabei auf Wiederverwendung und Reparatur sowie ein hochwertiges Recycling ausgelegt werden. Das IKV entwickelt kreislauffähige Verpackungslösungen mithilfe von Plasma-Technologien Bild 1: Experimenteller Aufbau zur Pumpenauslegung
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