Extrusion 7-2022
Schnecke im Extruder austauschen und sehen, ob man damit we- niger Energie verbraucht. Beim Extrudieren steckt man am An- fang sehr viel Energie rein, um den Kunststoff aufzuschmelzen. Am Ende muss man den Kunststoff wieder kühlen, damit er seine Form gewinnt. Aber man kann die Parameter aufeinander ab- stimmen, um den Stromverbrauch auf ein Minimum zu reduzie- ren. Bisher war es so, dass die gewünschten Temperaturen von Mitarbeitern eingegeben wurden, meist aus dem Gefühl heraus. Der eine Mitarbeiter aus der einen Schicht stellt die Temperatur bei der Kühlzone auf 190 Grad, der Mitarbeiter der nächsten Schicht stellt sie auf 200 Grad, weil er das für das Beste hält. Mit 56 K 2022 – Interview Extrusion 7/2022 Herr Dr. Bard, wie fördert die Digitalisierung in der Extrusion die Nachhaltigkeit? Dr. Simon Bard : Die Unternehmen machen sich zunehmend Gedanken um Nachhaltigkeit, viele messen ihren CO 2 -Fußab- druck. Wenn wir Fensterprofile extrudieren, dann will der Kunde heute genau wissen, wieviel Ausstoß es dabei gegeben hat, wie- viel Energie verbraucht wurde und dergleichen. Das hat früher kaum jemanden stark interessiert. Wir haben eine Digitalisie- rungslösung entwickelt, dank derer wir diese Antworten präzise geben können, etwa, wieviel Strom pro Meter Fensterprofil an einem Tag X verbraucht wurde. Aber wir können nicht nur sagen, was ist, sondern auch, wie man etwas im Produktions- prozess verbessern kann. Etwa, wie man Energie sparen und Ausstoß vermeiden kann. Mit unserer Digitalisierungslösung können wir an Stellschrauben drehen, um Verschwendung zu vermeiden. Wie erreichen Sie das? Dr. Bard : Wir erfassen Kennzahlen. Das ist die Voraussetzung. Auf Basis dieser Kennzahlen könnte man zum Beispiel die „Wir helfen Verschwendung zu vermeiden” Interview mit Dr. Simon Bard, Produktmanager für Extruder bei der Hans Weber Maschinenfabrik GmbH
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