Extrusion 7-2022
➠ Leistritz Extrusionstechnik GmbH extruders.leistritz.com K 2022: Halle 16, Stand F22 Das Unternehmen Vinventions fertigt Fla- schenverschlüsse und Korken für den Weinbau. Als Rohmaterial für die Direkt- extrusion werden pflanzenbasierte Roh- stoffe auf Zuckerrohrbasis verwendet. Leistritz arbeitet bereits seit 1997 mit Vin- ventions zusammen. Gemeinsam wurden bisher 15 Anlagen in Betrieb genommen. Das Projekt verbindet Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und einen geringen CO 2 - Abdruck mit herausragenden Produktei- genschaften für hochwertige Weine. Leistritz hat mit seiner Erfahrung in der Compoundierung und Auslegung von Ex- trudern dazu beigetragen, die schwan- kende Qualität pflanzenbasierter Roh- stoffe in einen stabilen Prozess einzubin- den, der verlässlich eine gleichbleibend hohe Produktqualität ermöglicht. Zur Weiterentwicklung hat der Kunde inten- siv das Leistritz Technikum genutzt. Die CLASSEN-Gruppe produziert unter dem Markennamen „CERAMIN“ Pre- mium-Bodenbeläge auf der Basis von Po- lypropylen. Die Rezyklatquote liegt bei über 60 Prozent im Kunststoffanteil. Die fertigen Platten sind PVC-frei und lassen sich so am Ende ihres Lebenszyklus voll- ständig und umweltverträglich recyceln. Der hohe Anteil an Recyclingmaterial mit wechselnden Materialeigenschaften be- deutet besondere Anforderungen an die Prozesstechnik. Leistritz hat als Partner in der Prozessentwicklung, aber auch als Projektpartner für die Verwirklichung einer neuen Fertigungslinie dazu beige- tragen, dass nachhaltige Produkt noch ef- fizienter herzustellen und den Output der Produktion von 5 auf 9 t pro Stunde fast zu verdoppeln. Für die Herstellung der Fußbodenplatten hat Leistritz zwei ZSE MAXX Doppelschnecken-Extruder gelie- fert und die gesamte Produktionsanlage konzipiert, gebaut und in Betrieb genom- men. Gemeinsam mit dem Kunden wurde der Verarbeitungsprozess so ge- staltet, dass dabei besonders wenig Aus- schuss entsteht. Christopher Helms leitet das Technikum bei Leistritz und war seitens der Verfah- renstechnik für das Projekt verantwort- lich. Er erklärt: „Die Werkstoffkombina- tion für den Belag ist eine komplette Neu- entwicklung unseres Kunden. Sie basiert auf Mineralstoffen und PP-Rezyklat. Da der Einsatz von Rezyklaten in hochwerti- gen Anwendungen immer mehr Zu- spruch gewinnt, haben wir unsere Anlagen- und Prozesstechnik auf diese Bedürfnisse optimiert. Wir sehen die Technologie unserer ZSE MAXX Extruder bei der Materialwieder- aufbereitung deutlich im Vorteil. Das Ma- terial wird sehr gut durchmischt, dabei aber nur wenig belastet. Ein Pluspunkt für die Rezyklierung ist auch die hohe Entga- sungsleistung der Doppelschneckenex- truder. Außerdem erlaubt die gegenüber Einschneckenextrudern um ein Vielfaches bessere Oberflächenerneuerung eine ef- fiziente Geruchsreduktion und Entfeuch- tung der Schmelze.“ In einem gemeinsamen Projekt mit Fir- menpartnern und der LIT Factory an der Johannes Kepler Universität im österrei- chischen Linz wurde eine Forschungsan- lage zur Herstellung besonders leis- tungsfähiger glas- oder kohlefaserver- stärkten Tapes geplant und realisiert. Damit werden Forschungsaktivitäten im Sinne einer recyclinggerechten Entwick- lung von Kunststoff-Leichtbaukompo- nenten für eine Kreislaufwirtschaft und einer ressourcenschonenden Fertigung sowie Einsatzes im Produktlebenszyklus durch Minimierung des Energieverbrau- ches und Reduktion des CO 2 -Fussab- druckes verfolgt. „Die Prozesskette beginnt mit unserer Anlage für die Herstellung der Halbzeuge für Leichtbauteile, sogenannte Unidirek- tionale Tapes. Dafür haben wir eine sehr intelligente Anlage entwickelt. Im nächs- ten Prozessschritt werden aus diesen Tapes Leichtbauteile, etwa für Flugzeuge, den Automobilbau oder Sportgeräte her- gestellt. Am Ende des Produktlebens- zyklus können diese Erzeugnisse wieder recycelt und die daraus gewonnenen kurzfaserverstärkten Kunststoffe für die Fertigung neuer Leichtbauteile eingesetzt werden. Bei diesem Projekt steht vor allem das Thema Ressourcenschonung, aber auch die Digitalisierung im Fokus“, erläutert Silvia Barthel, die zuständige Konstrukteurin der Anlage. Sie ist eine der Expertinnen, die auf der Bühne ihr Projekt genauer vorstellen wird. Ein ZSE 60 iMAXX Extruder mit moderner Steuerung, offen für die Integration von neuesten Entwicklungen, wird auf dem Stand live ausgestellt. Der Extruder ist unter anderem mit einem Synchronmotor ausgestattet, welcher zu den derzeit effi- zientesten Energiewandlern auf dem Markt gehört. Das Getriebe verfügt über ein Condition Monitoring System, bei dem intelligente Sensoren das Maschi- nenverhalten aufnehmen und einen schnellen Überblick über den Anlagenzu- stand ermöglichen. Durch eine vorbeu- gende Instandhaltung können damit Ausfallzeiten vermieden werden. Mit der ZSE 60 iMAXX hat die iMAXX Baureihe eine weitere Maschinengröße erhalten. Die Baureihe zeichnet sich durch ihre Flexibilität und Modularität aus. Die Einsatzgebiete erstrecken sich über alle Möglichkeiten in der Kunststoffextrusion sowie im Recycling. Aufgrund des hohen spezifischen Drehmoments von bis zu 15,0 Nm/cm³ in Verbindung mit einem hohen freien Volumen (Da/Di = 1,66) zäh- len die ZSE MAXX-Maschinen zu den weltweit leistungsstärksten gleichläufigen Doppelschneckenextrudern. Der Fußbodenbelag ist robust, recyclingfähig und frei von Weichmachern (Bild: Leistritz Extrusionstechnik) 92 2022 Extrusion 7/2022
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