Extrusion 7-2022
97 Extrusion 7/2022 ➠ Ettlinger Kunststoffmaschinen GmbH www.maag.com Sysplast zur Energenta Firmengruppe ge- hört. Aktuell erzeugt Sysplast mit 14 Mit- arbeitern, 11 davon in der Produktion, rund 40 Tonnen Recompounds pro Tag, 70 Prozent davon ABS, 20 Prozent PS und 10 Prozent PC/ABS – Mengen, die laut Geschäftsführer Ude Dobberke die Nach- frage beim weitem nicht decken. Auch sorgfältig ausgewählter Input ent- hält noch Anteile an Störstoffen in Form von Metallen, Fremd-Kunststoffen, Siliko- nen, Papier usw.. Die Verarbeitung zu an- spruchsvollen Recompound-Qualitäten erfordert deshalb eine Filtration der Schmelze, um auch kleinste verunreini- gende Partikel zuverlässig abzuscheiden. Dazu Dobberke: „Die Elektronikindustrie einschließlich der Telekommunikation und der Unterhaltungselektronik sowie der Automobilindustrie akzeptiert nur Produkte, die in den Verarbeitungs- und Gebrauchseigenschaften auf dem glei- chen hohen Niveau liegen wie Neuware.“ Von einem optimalen Filter verlangt er daher einen hohen Durchsatz mit hoher Filtrationsleistung, die prozesssicher und konstant über lange Laufzeiten bereit- steht: „Sich zusetzende Siebe und Filter- wechsel bedeuten Schwankungen in der Produktion, die wir uns nicht leisten kön- nen. Und weil wir Recompounds für hochwertige Anwendungen produzieren, muss der Filter Störstoffe zwar zuverläs- sig abscheiden, dies aber bei minimalem Schmelzeverlust.“ Als Ergebnis dieser anspruchsvollen Vor- gaben ist bei Sysplast ein selbstreinigen- der ERF 350 Hochleistungsfilter von Ettlinger im Einsatz. Dass Siebwechsel bei diesem Prinzip nur selten erforderlich sind, bestätigt Dobberke: „Üblicherweise fahren wir unsere Anlage kontinuierlich im Dreischichtbetrieb über fünf Tage die Bei Sysplast trennt ein Hochleistungs-Schmelzefilter des Typs ERF 350 von Ettlinger selbstreinigend und weitgehend wartungsfrei Fremdstoffe aus der Schmelze ab. Links Sysplast-Geschäftsführer Udo Dobberke, rechts Ettlingers Sales Manager Karsten Bräunig (Bilder: © Ettlinger) Bei minimalem Schmelzeverlust ist das Austragsgut hoch mit Fremdstoffen angereichert Woche mit konstant bleibendem Out- put.“ Zu den zukunftsweisenden, bei Sysplast angegangenen Projekten gehört die Auf- bereitung galvanisch metallisierter Kunst- stoffe, meist ABS, aus der Automobil- industrie sowie dem Sanitär- und Haus- haltswarenbereich. Mit dem Fraunhofer- Institut für Verfahrenstechnik und Ver- packung (IVV) hat das Unternehmen ein Verfahren entwickelt, bei dem sowohl der Kunststoff als auch die Metalle vollstän- dig in den Kreislauf zurückgeführt wer- den. Auch hier entfernt ein ERF 350 von Ettlinger bereits seit Ende 2021 die ver- bliebenen, aus der Metallisierung stam- menden Partikel zuverlässig aus der Schmelze. Mit dem Recycling von lackierten, be- dampften und folierten Kfz-Stoßstangen bringt Sysplast gerade gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Kunststofftechnik der Universität Erlangen ein zweites zu- kunftsweisendes Projekt auf den Weg. Erste Versuche sind erfolgreich gelaufen. Für die Zukunft will Dobberke die beste- henden Aktivitäten ausbauen und das Upscaling der Entwicklungsprojekte auf den Industriemaßstab realisieren: „Unse- ren aktuellen Output von rund 10.000 Jahrestonnen wollen wir bis zum Ende des Jahrzehnts verfünffachen und damit Sysplast in dieser Werkstoffgruppe im deutschsprachigen Raum in die Spitzen- gruppe der Recycler bringen. Eine zweite neue Anlage wird die Kapazität bis Ende 2022 um 17.000 t/a steigern. Zugleich wird das Upgrade einer stillgelegten An- lage 1.500 t/a beisteuern. Auch hier wer- den Schmelzefilter von Ettlinger wieder Teile des Systems sein.“
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