Extrusion 8-2017
flüssigen Masse vermischt werden. Beim Gießharz erstarren Harz und Härter durch eine irreversible, chemische Ver- netzungsreaktion zu einem Feststoff. Bei Flüssigsilikon werden die beiden additi- onsvernetzenden Komponenten mithilfe einer Dosieranlage unter Druck einem Mischblock zugeführt. Die fertige Mi- schung wird anschließend über eine ge- kühlte Schnecke in das Werkzeug trans- portiert und vulkanisiert dort bei hohen Temperaturen in Sekunden aus. Die Einzelkomponenten werden dabei üblicherweise in 20 oder 200 Literfässern in den Dosieranlagen platziert und an elektrisch betriebene Dosierpumpen an- geschlossen. Im Hinblick auf Kosten- und Bei der Herstellung von Zweikomponentenkunststoffen sorgen frontbündige Drucksensoren und magnetostriktive Wegaufnehmer für ein korrektes Mischverhältnis der Komponenten und eine möglichst vollständige Entleerung der Gebinde. Dosiertechnik – Die richtige Mischung macht’s 30 Messtechnik Extrusion 8/2017 Z weikomponenten-Kunststoffe wie Gießharze oder Flüssigsilikone spielen eine wichtige Rolle bei dem Schutz mo- derner Elektronik. So bewahren Mäntel aus weichem Flüssigsilikon beispielswei- se in der Automobilindustrie Zündker- zenstecker, Schalterabdeckungen oder Regensensoren vor dem Eintreten von Feuchtigkeit und damit vor Kurzschlüs- sen. Zu einem Feststoff aushärtende Gießharze werden dagegen vor allem als Vergussmasse für elektronische Bau- gruppen oder offene Kontaktstellen bei Kabeln und Leitungen genutzt. Gleich bei beiden Kunststoffen ist die Herstellung aus zwei Komponenten, die in einem bestimmten Verhältnis zu einer Dosieranlage für 2-Komponenten-Flüssigsilikone mit Spritzgießmaschine (l.) (Quelle: ELMET GmbH) Energieeffizienz ist bei dem Vorgang der Dosierung eine simultane, möglichst 100-prozentige Entleerung der Fässer mit den Silikon- bzw. Harzkomponenten wünschenswert. Gelingt dies, ist für den Wechsel beider Fässer nur ein Maschi- nenstopp erforderlich. Zudem spart eine möglichst vollständige Entleerung der Fässer Material und Kosten für die Ent- sorgung. Die Entleerung der Gebinde wird in den meisten Fällen über große und lange Pneumatikzylinder realisiert. Dabei gibt eine kontinuierliche Messung der Hubposition Auskunft über den ak- tuellen Füllstand. Drucksensoren messen gleichzeitig permanent den Druck im oder vor dem Messkopf und sorgen so
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