Extrusion 8-2017
Die Branche zur Herstellung von Kunststoffproduk- ten boomt weltweit, entsprechend hoch ist der Ab- satz des Rohstoffs. Es handelt sich um Granulat aus thermoplastischen Kunststoffen. Bis zu 100 Tonnen Kunststoffgranulat pro Stunde werden in großen Extrusionsanlagen produziert. Teil einer solchen Anlage ist die Unterwassergranulierung, deren Herzstück die Lochplatte ist. Sie enthält zahlreiche Bohrungen, durch die die Kunststoffschmelze hin- durchgedrückt wird, um dann von auf der Platte rotierenden Messern auf die gewünschte Länge geschnitten zu werden. Gemeinsam mit ihren Kunden Coperion und Gala Industries haben die Deutschen Edelstahlwerke (DEW), ein Unterneh- men der SCHMOLZ + BICKENBACH Gruppe, einen Werkstoff für die Lochplatten entwickelt, mit dem sich die Standzeiten der Anlagen mehr als verdop- peln lassen: den neuen Nikrodur. Exklusive Werkstofflösungen für Unterwassergranulieranlagen fasst Dr. Horst Hill, Spezialist für Entwicklung, technische Kun- denbetreuung und Qualitätswesen im Bereich Sonderwerkstof- fe, zusammen. Bereits 2008 begann die gemeinsame Entwicklungsarbeit an ei- nem Werkstoff, der von Anfang an kundenspezifisch für die Anwendung Unterwassergranulierung konzipiert und optimiert wurde. „Gemeinsam mit unseren Kunden Coperion und Gala Industries haben wir ein ganz konkretes Anforderungsprofil für den Werkstoff erstellt, beispielsweise hinsichtlich der optimalen Verschleiß- und Korrosionseigenschaften sowie der Wärmeleit- fähigkeit des Materials. Ziel war es, die Standzeiten der Anla- gen um circa 50 Prozent zu erhöhen“, so Dr. Horst Hill. Seit über 30 Jahren arbeiten die DEW eng mit Coperion zusammen. „Wir verwenden als Verschleißschutz für die Lochscheiben so- wohl Hartmetalle als auch den bewährten Sonderwerkstoff Fer- ro-Titanit ® der DEW. 2008 waren wir auf der Suche nach einem neuen Werkstoff, der die Vorteile von Hartmetallen und Ferro- Titanit ® vereint und es uns so ermöglicht, neue Maßstäbe im Bereich Unterwassergranulieranlagen zu setzen. Mit den Deut- schen Edelstahlwerken hatten wir schnell einen passenden Ent- wicklungspartner gefunden“, berichtet Jürgen Bartl, Product Manager Downstream Equipment bei Coperion, von den An- fängen des gemeinsamen Projekts. Unterwassergranulierung – eine Anwendung mit höchsten Ansprüchen an die Werkstoffe Die Spezialisten der DEW führten daraufhin zahlreiche Werk- stoffsimulationen im Labor durch. „Ausgehend von den Ferro- E ine Erfolgsgeschichte, durch die der führende Hersteller von Spezialstahl eine seiner Kernkompetenzen erneut unter Be- weis stellt: „Als technischer Partner gemeinsam mit den Kun- den eine Produktidee bis zur Serienreife bringen – das ist unse- re Stärke. Sie ist die Basis für die Innovationskraft unseres Un- ternehmens und unser Beitrag zum Erfolg unserer Kunden“, 50 Materialaufbereitung – Anwenderbericht Extrusion 8/2017 In Entwicklungspartnerschaft mit den Deutschen Edelstahl- werken erhöhte Coperion deutlich die Verschleiß- und Korrosionsbeständigkeit der Lochplatten und profitiert im Ergebnis von verlängerten Standzeiten Coperion setzt den neuen Werkstoff Nikrodur der Deutschen Edelstahlwerke erstmals bei der Lochplatte für die neue Unterwassergranulierung Typ UG750W ein – die Lochplatte weist über 5.700 Produktbohrungen auf und ermöglicht einen Durchsatz von bis zu 70 Tonnen pro Stunde
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