Extrusion 8-2022
71 Extrusion 8/2022 ➠ SKZ – Das Kunststoff-Zentrum Matthias Ruff, Vertriebsleiter, m.ruff@skz.de www.skz.de/forschung/kooperationsprojekte/ projekt-zfp Verfahren als auch an Firmen, die ein Ver- fahren etablieren möchten und beinhal- tet unter anderem die Generierung von Referenzmessungen, eine Auslotung der Möglichkeiten und Grenzen der Systeme, je nach realem Anwendungsfall, und das entsprechende Matching von Anbieter und Anfragendem. Die umfangreichen Vorteile von zerstö- rungsfreier Prüfung werden schon im Namen deutlich, weswegen diese Verfah- ren in der Industrie inzwischen großflä- chig eingesetzt werden. Zerstörungsfreie Prüfsysteme ermöglichen, je nach Pro- zessparameter, wie zum Beispiel Produk- tionsgeschwindigkeit, Prüfungen bis zu 100 Prozent der Bauteile, die nach der Prüfung trotzdem ausgeliefert werden können. Das richtige Verfahren aus den zahlreichen Systemen auszuwählen, ist al- lerdings ohne tiefergehende Kenntnisse nicht leicht. Thermographie, Röntgen, Terrahertz, Ultraschall, Reflexionsschall oder Durchschallungsverfahren. Welche Methode passt zum Produkt und ist sinn- voll in den Prozess integrierbar? „Letztlich wollen wir mit dem Projekt eine klassische Win-Win-Situation schaffen. Systemher- steller können ihr System in echten Mess- herausforderungen aus der kunststoffver- arbeitenden Industrie antreten lassen und erhalten potenziell neue Kunden. Teil- nehmende Unternehmen werden neutral und unabhängig in der Auswahl des Ver- fahrens unterstützt“, so Matthias Ruff, Vertriebsleiter am SKZ. ➠ Pekutherm www.pekutherm.de/ Die CO 2 -Bilanz von Acryl- oder Plexiglas, wie es im Alltag nach dem Markennamen der Firma Röhm heißt, ist generell vielen anderen Kunststoffen überlegen. Hinzu kommen überragende technische Eigen- schaften, wie die chemische Beständig- keit, optische Qualität und Witterungs- beständigkeit, UV-Schutz, absolute Farb- losigkeit und gute Einfärbbarkeit, leichte Umformbarkeit und gute Bedruckbarkeit. In Zeiten knapper und sehr teurer Energie ist es entscheidend, neue Produkte so kostengünstig wie möglich herzustellen: „Das Recycling bekommt einen völlig neuen Stellenwert im Rahmen der aktu- ellen Energiekrise. Jede Kilowattstunde investierter Energie zählt und der Ener- gieaufwand bei der Nutzung eines hoch- wertigen Recyclats ist geringer als die Neuanfertigung – selbst dann, wenn der Aufwand zum Recycling einbezogen wird“, sagt Heiko Pfister von Pekutherm. Durch das technische Recycling wird eine Qualität bei den Granulaten erzielt, die ein ähnlich gutes Produkt wie ein neuer Rohstoff zulassen. Bei den Kunststoffen zählt Acrylglas (PMMA) zu den führenden Werkstoffen, die nicht nur optimale Haltbarkeit und Ei- genschaften haben, sondern auch hoch- wertig recycelt werden können. „Polymethylmethacrylat hat im Vergleich zu vielen anderen Kunststoffen extrem gute Eigenschaften. Vermeidung oder der Verzicht, wie bei Einweg-Plastik bei Ver- packungen, sind hier nicht sinnvoll, aller- dings müssen das flächendeckende Recycling und vor allem das Bewusstsein dafür hingegen noch deutlich ausgebaut werden. Nur so kann verhindert werden, dass die wertvollen Rohstoffe von PMMA in der Müllverbrennung oder auf Depo- nien landen, und zur Herstellung neuer Produkte statt hochwertiger Recyclate wieder unter Schädigung des Klimas neue Rohstoffe verwendet werden müs- sen“, sagt Heiko Pfister, Geschäftsführer von Pekutherm. Das Unternehmen ist spezialisiert auf das Recycling von Acryl- glas und weiteren speziellen Kunststof- fen. So könne eine deutliche Ressourcen- schonung realisiert werden – entschei- dend sei aber, dass diese Kunststoffe nach Gebrauch über ein schlüssiges Sys- tem eingesammelt und dann wieder als Rohstoff dem Wirtschaftskreislauf zur Verfügung gestellt werden. Pekutherm hat dafür bereits eine Lösung entwickelt: Mit den Ecoboxen stellt das Unterneh- men Verarbeitern und Nutzern von Plexi- glas Sammelcontainer zur Verfügung, die anschließend bei Pekutherm in die Wie- derverwertung gehen. Wiederverwertung statt Verzicht Dieser Recycling-Rohstoff ist ideal bei zahlreichen Anwendungen einzusetzen – von Leuchten für Kraftfahrzeuge, gene- rell eingefärbte PMMA-Produkte und vie- les mehr. „Das Ziel einer effizienten Kreislaufwirtschaft sollte sein, die Um- welt- und mehr denn je die Energiebilanz von Produkten nachhaltig zu verbessern. Daher ist es entscheidend, flächende- ckend einen Verwertungskreislauf für Alt- produkte und auch Abfälle, die während der Produktion entstehen, zu schaffen. Mit unseren Ecoboxen, die wir der Indus- trie, dem Laden- und Messebau oder Mö- belfertigern zur Verfügung stellen, haben wir einen Musterfall geschaffen, der gerne bundesweit noch weiter ausgebaut werden soll“, so Heiko Pfister weiter. Dies sei vor allem in Anbetracht der enormen Änderungen am Energiemarkt ein vor- dringliches Ziel, um der Industrie einen wirtschaftlichen Umgang mit den Werk- stoffen zu ermöglichen.
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