Extrusion 8-2022

➠ SKZ – Das Kunststoff-Zentrum Alina Heihoff, a.heihoff@skz.de material- und prozessbedingt oft erhebli- che Schwankungen in ihrer Materialzu- sammensetzung auf, was zu inhomo- genen und schwankenden Oberflächen- eigenschaften führt. Gründe hierfür sind eine unterschiedliche Molekulargewichts- verteilung des recycelten Kunststoffs, der Verlust von Stabilisatoren und anderen funktionalen Additiven sowie die mögli- che Kontamination mit Fremdmaterial. In der Folge werden Prozessschritte, die der Aufbereitung und Umformung nachgela- In einem gemeinsamen Forschungs- projekt untersuchen das Deutsche Kunst- stoff-Zentrum SKZ und das Fraunhofer IFAM die Möglichkeiten zur Verbesserung der Oberflächeneigenschaften von Recy- clingkunststoffen im Hinblick auf Kleb- stoffanwendungen. Aktivierungs- und Beschichtungsprozesse mit Atmosphä- rendruckplasma sind dabei das Mittel der Wahl. Kunststoffbauteile aus Rezyklat oder mit einem definierten Rezyklatanteil weisen Verbesserung der Oberflächenqualität von Recyclingbauteilen durch Plasmabeschichtung gert sind – zum Beispiel Kleben, Lackie- ren, Bedrucken und Beschichten – verhin- dert oder erschwert, weil sie auf definier- ten und gleichbleibend haftungsfreundli- chen Oberflächenqualitäten basieren. Ziel des Projektes ist es, den Einsatz von Rezyklaten für oberflächenspezifische Verarbeitungsschritte durch Anpassung der Oberflächeneigenschaften zu be- günstigen. Dies soll durch Atmosphären- druck-Plasmavorbehandlungsverfahren und Abscheidung einer haftungsfördern- den Schicht mittels Plasmapolymerisation (PECVD - Plasma Enhanced Chemical Va- pour Deposition) erreicht werden. Dabei wird die Oberflächenvarianz der Rezy- klatoberflächen eingeebnet, so dass eine Erhöhung der Adhäsion für die nachfol- gende Verklebung erreicht wird. Darüber hinaus ist eine Migrationsbarriere für Ad- ditive aus den Rezyklaten möglich. Oberflächen- aktivierung mit statischem Atmos- phärendruckplasma (Foto: SKZ) Guill Tool hat seinen neuen, hin- und hergehenden Hubkolbenkopf vorgestellt. Die herkömmliche Spitzen- und Matrizen- baugruppe wurde durch eine lineare Hub- kolbenbaugruppe ersetzt, die das Profil des Rohres innerhalb einer bestimmten Länge ändert. Dieser Vorgang wird wäh- rend eines einzelnen Extrusionslaufs ohne Unterbrechungen wiederholt. In Verbin- dung mit der Extrusionsgeschwindigkeit kann das fertige Produkt auf die ge- wünschte Länge zugeschnitten werden. Während Kosten und Aktivitäten im Wertstrom reduziert werden, verbessert sich die Qualität. Nur ein Extrusionslauf ist erforderlich, um ein fertiges Produkt zu produzieren, im Unterschied zu mehreren Extrusionsläufen mit Werkzeugwechsel und manueller Montage, um verschie- dene Rohrformen zu verbinden. Mit Guill‘s neuem Hubkopf entfällt ein Mon- tagevorgang. Außerdem entfällt die La- gerhaltung während des Prozesses, es ist nicht mehr erforderlich, verschiedene Rohrformen und Verbindungsstücke zu lagern. Darüber hinaus macht dieser Hubkolben- kopf ein Verbindungsstück überflüssig und ermöglicht eine JIT-Produktion und auftragsbezogene Produkte. Und schließ- lich verkürzt sich die Gesamtlaufzeit vom Auftragseingang bis zum Versand. Automatisierter Extrusionsprozess verändert das extrudierte Profil ➠ Guill Tool & Engineering www.guill.com 72 kompakt Extrusion 8/2022

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