Extrusion 6-2025

Extrusion 6/2025 K 2025 – Preview 48 ► Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV) in Industrie und Handwerk an der RWTH Aachen www.ikv-aachen.de , www.osphim.com K 2025: Halle 14, Stand C16 Das am IKV entwickelte Inspekti- onssystem kann einfach und kosten- günstig in bestehende Anlagen integriert werden. Außerdem ist die Kopplung mit einem automatischen Walzenreinigungssystemmöglich, das bei einer kritischen Belagsmenge aus- gelöst wird. Grundlage des Inspekti- onssystems ist die optische Erfassung von Glanzveränderungen auf der Wal- zenoberfläche, die durch die Ablage- rungen hervorgerufen werden. Über ein in die Anlage integriertes Kamera- system wird für jede Walzenumdre- hung ein Abbild der Walzenoberfläche erzeugt. Ein Bildverarbeitungsalgo- rithmus quantifiziert dann die Belags- bildung anhand der Grauwerte der Aufnahme, sodass die Belagsbildung über die Extrusionslänge verfolgt wer- den kann. Insbesondere kleine und mittlere Unternehmen, die häufig auf einfache und robuste Produktionsprozesse an- gewiesen sind, erhalten mit dem In- spektionssystem erstmals eine praxis- taugliche Möglichkeit, kritischen Wal- zenbelag rechtzeitig zu erkennen und darauf zu reagieren, bevor Ausschuss produziert wird und es zu Anlagen- stillständen kommt. Dem IKV steht mit dem System nun ein Prüfstand zur Verfügung, um die Interaktionen zwi- schen Kunststoffen und Walzenober- flächen mit geringem Materialeinsatz systematisch zu erforschen und dar- aus Handlungsempfehlungen für die industrielle Produktion abzuleiten. Für die Präsentation auf dem Mes- sestand wird der Folienextrusionspro- zess durch eine rotierende Kühlwalze nachgestellt, die mit dem Inspekti- onssystem ausgestattet ist. Die Walze ist zur Demonstration abschnitts- weise mit verschiedenen Belägen prä- pariert. Wie im realen Prozess erstellt die integrierte Kamera immer neue Abbilder der Walzenoberfläche, aus denen der Bildverarbeitungsalgorith- mus anhand der Graustufen eine Live-Bewertung der Beläge erstellt. Die Entwicklung der Inspektionssys- tems war Teil des Forschungsprojek- tes „Steigerung der Produktivität und Flachfolienqualität durch Vermeidung der Belagsbildung auf Kühlwalzen“, das als Finalist für das IGF-Projekt des Jahres 2025 nominiert war. KI4KI –Künstliche Intelligenz für die Kunststoffindustrie : Digitalisierung und KI-Methoden bieten konkrete Lö- sungsansätze, um den zahlreichen Herausforderungen der Branche zu- kunftssicher zu begegnen. Mit seiner Expertise auf diesem Gebiet hat das IKV die Initiative KI4KI –Künstliche In- telligenz für die Kunststoffindustrie gestartet. Es will damit die systemati- sche Nutzung von KI-Methoden ent- lang des gesamten Kunststoffpro- duktlebenszyklus fördern, indem es Unternehmen aus der Kunststoff- und Digitalwirtschaft für die praxisnahe Implementierung digitaler und KI-ge- stützter Lösungen vernetzt. Unternehmen gewinnen durch ihre Teilnahme die Kompetenz, Potenziale der Digitalisierung und Künstlichen In- telligenz (KI) zu erkennen, systema- tisch zu bewerten und gezielt für ihre Produktentwicklungs- und Produkti- onsprozesse nutzbar zu machen, um sich nachhaltige Wettbewerbsvorteile zu erschließen. KI4KI bietet Workshops und Exper- tentalks, praxisnahe Technologiede- monstrationen, bilaterale Beratung für KI-Strategien und eine digitale Wis- sensplattform und Community und umfasst als systematischer Prozess die vier Phasen: 1. Analysieren : Status- und Potenzi- alanalyse auf Basis anonymer Inter- views 2. Verstehen : Vermittlung praxisna- hen Grundlagenwissens zu KI in der Kunststoffverarbeitung 3. Ermöglichen : Entwicklung der Kompetenzen zur Identifikation und Priorisierung konkreter Anwendungs- felder 4. Anwenden : Erarbeitung individu- eller Umsetzungsstrategien und Über- führung von KI-Anwendungen in die betriebliche Praxis Angesprochen sind alle Akteure ent- lang des Kunststoffproduktlebenszy- klus: Materialhersteller, Maschinen- bauer, Software-Entwickler, Produkt- designer, Kunststoffverarbeiter, Prüf- labore, Messtechnikhersteller, IT- und Digitalisierungspartner sowie Roh- stofflieferanten. Ein besonderer Fokus liegt auf der KI-gestützten Optimierung des Pro- duktentwicklungsprozesses, zum Bei- spiel durch virtuelle Auslegung, simulationsbasierte Methoden und datengetriebene Erweiterungen. Ein weiterer wichtiger Themenblock sind Effizienzsteigerung und Qualitätsver- besserung in der Produktion, unter anderem durch prädiktive Wartung, automatisierte Qualitätsüberwachung oder datenbasiertes Prozessmonito- ring. Bei der Produktion der Handbal- lenablage (Foam2Cycle) auf dem Messestand zeigt das IKV eine prakti- sche Umsetzung dazu. Ergänzend be- schäftigt sich KI4KI mit Querschnitts- themen wie Datenmanagement, re- gulatorischen Anforderungen, Daten- souveränität und ethischen Aspekten und unterstützt damit auch die stra- tegische Positionierung der beteilig- ten Unternehmen im digitalen Trans- formationsprozess. Auf der K wird das IKV KI4KI erst- mals ausführlich einer breiten Öffent- lichkeit vorstellen. Auf dem Messe- stand finden interessierte Unterneh- men jederzeit Ansprechpartner, die detailliert Auskunft zu KI-Methoden und Digitalisierung für die Kunststoff- industrie und zur Teilnahme an KI4KI geben können. Das Inspektionssystem ist komplett in die Flachfolienextrusionsanlage integriert und erlaubt es, die Belagsbildung im laufenden Prozess zu verfolgen und aufzuzeichnen (Quelle IKV)

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