Extrusion 7-2025
Wie die Rückgewinnung von Kunststoffen aus komplexen Kunststoff-Gemischen gelingt, zeigt das Fraunhofer- Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV auf der K 2025 vom 8.-15. Oktober in Düsseldorf. Mit dem im Fraunhofer IVV entwickelten lösemittelbasierten Recycling- prozess können verschieden- ste Kunststoffe von Verpackungen, aber auch aus den Bereichen Automotive, Elektronik, Bau und Textil recycelt und zu hochreinen Kunststoff-rezyklaten verarbeitet werden. So werden Abfallfraktionen, die mit klassischen Recycling- prozessen nach dem Stand der Technik nicht recycelbar sind, mit dem lösemittelbasierten Verfahren für eine Kreislaufwirtschaft verfügbar. Das Fraunhofer IVV präsentiert sich am Stand des Fraunhofer Cluster Circular Plastics Economy CCPE in Halle 7.0, Stand 70SC05 unter dem Motto “ Bridge the Gap to Circularity ”. Kunststoffe im Kreislauf halten mit dem lösemittelbasierten Recyclingverfahren D as lösemittelbasierte Recyclingverfahren ist vielsei- tig einsetzbar. Dr. Andreas Mäurer steht während der Messe K für Fragen rund um die Implementie- rung des Verfahrens und zur Gewinnung hochwertiger Kunststoffrezyklate zur Verfügung. Er leitet im Fraunhofer IVV die Verfahrensentwicklung Polymer-Recycling und ist Ansprechpartner im Research Department Advanced Re- cycling des Fraunhofer CCPE. “Selbst schwierig zu recy- celnde Kunststoffe gewinnen wir mit dem lösemittel- basierten Recycling zurück”, erläutert Dr. Mäurer. Es bietet gegenüber mechanischen Trennverfahren den Vorteil, dass das Zielpolymer selektiv in Lösung gebracht und in hoher Reinheit zurückgewonnen werden kann. Fremdpo- lymere und andere Feststoffe bleiben ungelöst und wer- den effektiv abgetrennt. Gelöste Verunreinigungen wie Flammschutzmittel, Weichmacher, Abbauprodukte und Gerüche werden durch spezifische Lösungsmittel sepa- riert, sodass ein hochreiner Recyclingkunststoff entsteht. Das lösemittelbasierte Recycling ist ein physikalischer Pro- zess und eine effektive Alternative zum chemischen Recy- cling. Denn die Polymere werden nicht abgebaut und eine Polymerisation aus chemisch recycelten Rohstoffen ist nicht erforderlich. Um das lösemittelbasierte Recycling in den Industriemaßstab zu skalieren und Rezyklatmengen für industrielle Anwendungstests herzustellen steht im Fraunhofer IVV ein Großtechnikum zur Verfügung. Für die Extrusion 7/2025 Verpackungstechnik - Aus der Forschung 32 Musterproduktion hochwertiger Polymerrezyklate für industrielle Anwendungstests: Dr. Andreas Mäurer (links) mit einem Mitarbeiter im Großtechnikum des Fraunhofer IVV (© Fraunhofer IVV)
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