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Extrusion 5/2016
Institut für Kunststoffverarbeitung (IKV)
in Industrie und Handwerk an der RWTH Aachen
www.ikv-aachen.deangepasste Misch- und Dosieranlage des
Typs „MarMax 122B“ der Mahr Meter-
ing Systems GmbH stellt das Reaktions-
system zur Verfügung. Die Polymerisati-
on findet nachfolgend zunächst in einer
gekapselten Vorpolymerisationsstrecke
statt, in der die Viskosität soweit zu-
nimmt, dass es nicht zu einem Abtropfen
der Matrix vom Roving kommt. Nach
dieser Vorpolymerisation wird der Ver-
bund aus Roving und vorpolymerisierter
Matrix auf dem Wickelkern abgelegt.
Der Wickelkern ist durch einen speziellen
Umluftofen temperiert und gekapselt, so
dass der gesamte Prozess vom Roving bis
zum Produkt von der Umgebung abge-
schirmt ist.
Gneuß Kunststofftechnik GmbH
www.gneuss.comgeschränkt die Dekontaminationsanfor-
derungen von EFSA und FDA erfüllt. PET-
Folien, die mit einem MRS hergestellt
werden, sind also unabhängig von der
Eingangsware für den Lebensmittelkon-
takt zugelassen. Zur GPU gehören außer-
dem ein rotierender Schmelzefilter, der
alle Partikelverunreinigungen, die nicht
in der Entgasungseinheit entfernt wer-
den können, in den feinsten Sieben si-
cher entfernt und somit Blackspecs und
Fehlstellen im Endprodukt vermeidet,
und das Online-Viskosimeter. Letzteres
sorgt dank der intelligenten Regelung
für einen definierten IV-Wert der PET-
Schmelze und ist zudem ein nützliches
Tool zur Prozessüberwachung bzw. Qua-
litätssicherung.
Gneuß komplettiert eine Gesamtanlage
mit Up- and Downstream-Komponenten
von der Materialdosierung über die Breit-
schlitzdüse, das Glättwerk bis zum Wick-
ler, die auf die individuellen Wünsche des
einzelnen Folienherstellers abgestimmt
sind. „Wir sind sehr stolz darauf, dass
Im weltweiten Wachstumsmarkt PET-
Verpackungsfolien installierte die Gneuß
Kunststofftechnik in den letzten Jahren
bereits mehr als 20 maßgeschneiderte
Flachfolienanlagen. Verarbeiter über-
zeugt die enorme Flexibilität der Anla-
gen, die sowohl Neuware als auch Recy-
clingware verarbeiten und für Verpa-
ckungsartikel mit und ohne Lebensmit-
telkontakt genutzt werden können. Ver-
antwortlich dafür ist die Gneuss Proces-
sing Unit (GPU), bestehend aus MRS-Ex-
truder, Rotary-Filter sowie Online Viskosi-
tätsmessung und -steuerung.
PET-Folien sind in der Verpackungsbran-
che auf dem Vormarsch und der Einsatz
von Recyclingware für ihre Herstellung
nimmt stetig zu. Egal ob die PET-Folien
für glasklare, transparente Folienverpa-
ckungen für Food- und Non-Food-
Artikel, für Blisterverpackungen oder für
Tiefziehschalen verwendet werden, im-
mer gilt es den spezifischen Besonderhei-
ten des Werkstoffes Rechnung zu tra-
gen. Und genau darauf hat sich Gneuß
spezialisiert.
Mit dem Multi Rotation System (MRS)-
Extruder steht eine Verarbeitungseinheit
zur Verfügung, die jegliche Eingangswa-
re ohne Vortrocknung und Kristallisation
wirtschaftlich verarbeiten kann. Hierzu
gehören Neuware genauso wie Post-
Consumer-Flaschenflakes mit Eingangs-
feuchten von über ein Prozent sowie Mi-
schungen aus unterschiedlichen Materia-
lien wie zum Beispiel PET und PE oder
PET und PETG. Dank der enormen Ober-
flächenerneuerung in der Multirotations-
zone wird schon bei einem Vakuum von
etwa 25 mbar eine 100-prozentige Ma-
terialentfeuchtung erreicht.
Genauso exzellent wie die Entgasungs-
leistung ist hier die Leistung zur Entfer-
nung flüchtiger Bestandteile, die unein-
Processing-Unit macht PET-Folienanlagen flexibel und lebensmitteltauglich
wir das Engineering für komplette PET-
Extrusionsanlagen aus einer Hand anbie-
ten können – von der Projektierung bis
zum After-Sales-Service“, freut sich Dr.
Carl-Jürgen Wefelmeier, Leiter der Busi-
ness Unit Film & Sheet. Das Angebots-
spektrum reicht dabei von der Imple-
mentierung einer GPU in eine existieren-
de Anlage über die Integration in eine
Neuanlage bis zur Auslegung und Inbe-
triebnahme kompletter PET-Flachfolien-
anlagen.
In jedem Falle lassen sich mit der Anla-
genlösung Folien mit hoher Transparenz,
hohem Glanz, geringen Gelbwerten, ge-
ringer Trübung und guter Thermoform-
barkeit herstellen. Die Komplettanlagen
sind somit sowohl flexibel hinsichtlich
der einsetzbaren Rohstoffe als auch in
Bezug auf herstellbaren Folien, die sogar
für optische Anwendungen Einsatz fin-
den können.
Gneuß-Flachfolienanlage