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Extrusion 5/2016
Deutsche Kunststoffverarbeitung
trotzt schlechten Nachrichten
GKV/TecPart – Verband Technische Kunststoff-Produkte e.V.
www.tecpart.deDas erste Halbjahr ist in der statistischen Auswertung noch
nicht vorüber, doch schon jetzt ist erkennbar, dass alle Spar-
ten gegenüber dem Vorjahreszeitraum deutlich zulegen
konnten. Überproportionale Zuwächse verzeichnen dabei
die Hersteller von Verpackungsprodukten und von Baube-
darfsartikeln mit einem Zuwachs von mehr als sechs Prozent.
Die weitaus stärksten Nachfrageimpulse kamen dabei aus
der Eurozone, die beim Umsatz um mehr als sechs Prozent
zulegte und damit vor den noch immer starken Zuwächsen
aus dem Inland (drei Prozent) liegt. Durch den feiertagsfreien
Juni ist davon auszugehen, dass das erste Halbjahr dieses
Wachstum bestätigt. Michael Weigelt, im GKV für Statistik
zuständig, erkennt jedenfalls „die positive Grundstimmung
bei den Kunststoffverarbeitern“ und ergänzt weiter: „Nach
der jüngst abgeschlossenen Befragung der Branche sind alle
Indikatoren wie Lagebeurteilung, Zukunftserwartung und
die zurückliegende Umsatzentwicklung positiv und haben
sich gegenüber dem ersten Quartal verbessert. Dies wird
auch in den längeren Laufzeiten der Maschinen deutlich. So
wurden in vielen Unternehmen im Vergleich zum letzten
Quartal mehr Schichten pro Woche gefahren“.
Auch perspektivisch ist die Branche optimistisch. So erwar-
ten gemäß der oben genannten TecPart-Umfrage 86 Pro-
zent, dass die Entscheidung der Briten für den Brexit keine
Auswirkung für das eigene Unternehmen hat. Allerdings
rechnen 27 Prozent damit, dass dieser Schritt der deutschen
Wirtschaft schaden wird; 46 Prozent sind der Meinung, dass
die Auswirkungen nicht absehbar sind. Weitere 27 Prozent
gehen davon aus, dass es kaum Auswirkungen für die deut-
sche Wirtschaft geben wird. Zumindest in naher Zukunft
werden die Auswirkungen nicht zu spüren sein, da 59 Pro-
zent der Befragten davon ausgehen, dass der Brexit erst in
2018 vollzogen wird. Und dann? Nach Meinung von 52
Prozent des Teilnehmerfeldes werden die Briten einen Status
wie Norwegen erhalten und Schottland sich von England
losgesagt haben (48 Prozent). 19 Prozent gehen davon aus,
dass sich die Briten noch weiter von der EU entfernen und
dann einen Status wie die USA einnehmen. Die günstige Si-
tuation wird derzeit von einem stabilen Umfeld bei der
Materialbeschaffung gestützt, belastend wirken sich wei-
terhin die Energiepreise und der zunehmende Engpass bei
den Fachkräften aus. Dennoch konnte die Beschäftigten-
zahl durch die Verarbeiter in den ersten fünf Monaten um
5,4 Prozent gesteigert werden. Insgesamt ist dies auch ein
Trend, der in der Bundesrepublik zu einem neuen Rekord
von 43,5 Mio. Erwerbstätigen führt. Allerdings entwickelte
sich bundesweit das zweite Quartal nicht so dynamisch
wie in der Kunststoff verarbeitenden Industrie, was erneut
ein Beleg dafür sein könnte, dass diese Gruppe sich auch in
schwieriger werdendem Umfeld mit innovativen Produk-
ten behauptet. Diesen Nachweis wird die Branche im Ok-
tober wieder auf der K 2016, unter anderem mit der Ver-
leihung des GKV/TecPart-Innovationspreises, erbringen.
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