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Hilfe der Werkzeugkästen eine gründli-

che Analyse seiner Produkte vornehmen.

„Nach der Einstufung unserer Produkte

einigten wir uns auf einige wichtige

Handlungsfelder zur Weiterentwick-

lung“, erklärt Bußbach, „wir wollten je-

doch nicht sofort alle sechs Bereiche des

Werkzeugkastens angreifen, sondern

mit ausgewählten Themen und mit über-

schaubaren Schritten vorwärtsgehen.“

Neben dem Kriterium „Integration von

Sensoren/Aktoren“ machte der Oster-

burkener Anlagenbauer vor allem Ver-

netzung und Kommunikation als we-

sentliches Handlungsfeld aus. Auch The-

men wie Monitoring und Datenspeiche-

rung treibt AZO weiter voran, obwohl

sich das Unternehmen dort im Hinblick

auf Industrie 4.0 bereits gut positioniert

sieht.

Bis Produkte im Sinne von Industrie 4.0

weiterentwickelt werden können, ist in

Phase 3 des Industrie 4.0-Projekts Kreati-

vität gefragt. Die soll schlussendlich in

ein neues Produkt oder Business Modell

münden, was voraussetzt, dass Ideen auf

ihr Marktpotenzial, ihren Nutzen und die

Durchführbarkeit abgeklopft werden –

die Phase 4 des Projekts. AZO nutzte zur

Bewertung den im VDMA-Leitfaden

empfohlenen St. Gallen Business Model

Navigator, der all diese Kriterien beleuch-

tet. Ideen, die ein hohes Marktpotenzial

versprachen, aber für die die bestehen-

den Ressourcen als zu knapp bewertet

wurden, wurden ebenso aussortiert, wie

Ideen, die zwar als relativ leicht durch-

führbar galten, aber zu wenig Mehrwert

für AZO und seine Kunden führen wür-

den.

Mehrwert, Marktpotenzial, Durch-

führbarkeit sorgfältig abgewogen

Wer einen Blick auf die Pinnwand wirft

(Bild 3)

, die das AZO-Projektteam damals

für Generierung und Clusterung nutzte

sieht schnell: Die Zusammenarbeit mit

dem KIT aktivierte Energien; an Ideen

fehlte es nicht. Gerade für einen Mittel-

ständler ist es jedoch wichtig, sich für die

letzte Phase des Prozesses, die eigentli-

che Umsetzung, zu fokussieren: auf The-

men, die in der Matrix aus Potenzial und

Stärken möglichst weit oben rechts ste-

hen. So identifizierte AZO schließlich

fünf Projekte, von denen heute bereits

vier aktiv umgesetzt werden: Integriertes

Engineering, Pneumatische Förderung

4.0, eindeutige Produkt-Kennzeichnung

und die Siebmaschine als I4.0-Kompo-

nente.

(Bild 4)

Integriertes Engineering generiere sofort

einen Mehrwert im eigenen Unterneh-

men und wirke sich für Kunden positiv

aus, so der Bereichsleiter Kunststofftech-

nik: „Das Engineering wird so nicht nur

schneller und kostengünstiger; wir kön-

nen so dem Kunden auch wertvolle In-

formation zur Verfügung stellen.“

Mehrwert aus der Kombination von

Identtechnik, mobilen Endgeräten

und Informationsportal

Relativ leicht wirkt auch die Umsetzung

des Projekts „eindeutige Kennzeich-

nung“. Bei AZO bedeutet das, eingebau-

te Anlagenteile jederzeit identifizieren

und mit Informationen zu ihrem Lebens-

zyklus verbinden zu können. Bußbach

detailliert: „Ob über QR-Code, Barcode,

RFID oder ein Typenschild, das ich abfo-

tografiere – wenn ein Informationsportal

dahintersteht, erhält man schnell wert-

volle Informationen zu jedem Bauteil.“

Wann war der letzte Filterwechsel? Wel-

ches Produkt ist im Moment in einem be-

stimmten Abscheider? Welche Einzelteile

sind in einer Komponente verbaut – wel-

cher Motor im Rührwerk, welche

Schnecke in der Dosierwaage? Man

kann sich vorstellen, dass das geforderte

Informationsportal bei einem Anlagen-

bauer sehr komplex wird. AZO will dieses

Projekt dennoch mit Hochdruck voran-

treiben. Der komplette Servicebereich

mit wichtigen Anlagendaten soll bald

auch für den Betreiber verfügbar sein.

„Bereits realisiert haben wir die Vernet-

zung der einzelnen Steuerungssysteme“,

schildert Herzig. „Hier arbeiten wir nun

auf die Umsetzung auf OPC-UA, um da-

mit eine strukturierte Datenbasis zu errei-

chen.“ Konkrete Neuerungen zu Indus-

trie 4.0 verspricht Karl-Heinz Bußbach

zur K-Messe im Oktober 2016.

Eine Industrie 4.0-Komponente steht

ebenfalls auf dem Projektplan zur Um-

setzung an. Wie hat AZO definiert, wel-

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Materialhandling

Extrusion 7/2016

Bild 3:

In Workshops

werden die

Ideen auf ihr

Markt-

potenzial,

ihren Nutzen

und die

Durchführ-

barkeit

abgeklopft

Bild 4: Matrix aus Potential und Stärken zur Identifizierung

welche Industrie 4.0-Projekte bei AZO weiterverfolgt werden