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Extrusion 7/2016

DERICHS ED1 – Temperatur-, Druck- und Durchflusskon-

trolle:

Mit dem DERICHS ED1 geht die Firma Derichs einen gro-

ßen Schritt in genau diese Richtung. Mit diesem Tool bekommt

jede Walze ein digitales Gedächtnis. Nachrüstbar für jede dop-

pelwandige Walze lassen sich Daten wie Temperatur- Ein- und

Auslauf sowie Eingangs- und Ausgangsdruck und die daraus

resultierenden Profile jeder einzelnen Walze darstellen. Drahtlos

per Funk auf eine für Android oder Apple-Systeme entwickelte

App übertragen, ermöglicht das DERICH ED1 eine direkte und

extrem genaue Kontrolle der Ist-Werte. Daraus ergeben sich für

den Verfahrenstechniker neue zusätzliche Möglichkeiten, den

Extrusionsprozess zu kontrollieren und zu beeinflussen. Für den

Maschinenbauer interessant ist auch eine mögliche direkte In-

tegration der Schnittstelle in die Anlagenelektronik. Durch au-

tonome regelmäßige Screenings kann die Walze selber eine

Rückmeldung geben, wann eine signifikante Veränderung der

Verhältnisse im Inneren eintritt. Somit ist es möglich, früher und

schneller in den gesamten Prozess einzugreifen. Neben der Op-

timierung der Folie steht dabei auch die Wartung und Ressour-

censchonung des Betriebsmediums und der Walze selber im Fo-

kus. In der Weiterentwicklung sind von der Walze ausgehende

Vorschläge für einen Eingriff in den laufenden Prozess zur Opti-

mierung vielseitig vorstellbar. Die Vielfalt der Möglichkeiten ist

heute noch nicht einmal annähernd absehbar.

Die Entwicklung:

Nach ersten Machbarkeitsstudien durch Pro-

fessor Peter Gruber von der Universität Basel wurde das DE-

RICHS ED1 in Zusammenarbeit mit der Universität Zürch (ZHAW

– Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaft, School of

Engineering, ZSN) durch das Team um Professor Roland Kueng

entwickelt, und an einer Laborwalze bereits erfolgreich getestet.

Professor Roland Kueng von der Universität Zürch ist vom Kun-

dennutzen sehr überzeugt: „Mit dieser neuen Derichs-Entwick-

lung kann zum Beispiel die Temperatur während der Produktion

sehr genau überwacht werden. Erstens, weil direkt in der Wal-

ze im Kühlmittel gemessen wird und zweitens, weil der Wert

digital für den Heizregler als Istwert zur Verfügung steht. Ein

Prozent weniger Wassertemperatur in der Walze spart sechs

Prozent Energie. Bei großen Abweichungen kann zum Beispiel

automatisch ein Alarm ausgelöst werden und die Anlage kann

sich selbständig vor Schaden schützen.“

Die Fakten:

Dass die Messwerte direkt am Sensor durch eine

Messelektronik und einen Mikroprozessor digitalisiert werden,

hat den Vorteil, dass sie sehr genau sind und auf dem Übertra-

gungsweg nicht verfälscht werden können. Die Temperatursen-

soren liefern digitale Werte mit einer Genauigkeit von ± 0,5

Grad C, (auf Wunsch auch bis ± 0,1 Grad C ) über einen Be-

reich von 100 Grad C.

„Derichs hat bewusst eine digitale wireless Datenübertragung

gewählt“, erklärt Professor Kueng, „weil sich die Sensoren auf

der rotierenden Walze befinden und Kabel im Umfeld der be-

weglichen Maschinenteile hinderlich sind. Dabei wurde auf ei-

ne sichere Datenübertragung geachtet, die sich auf Wunsch

auch verschlüsseln lässt und deren Funkprotokoll standardisiert

ist. Das Funkprotokoll entspricht dem Bluetooth 4.0 Standard.

Jedes Modul hat eine eigene Adresse, so dass sich verschiedene

Sensoren eindeutig der Messstelle und Maschine zuordnen las-

DERICHS GmbH

An der Hufschmiede 17, 47807 Krefeld, Germany

www.derichs-gmbh.de

sen. Alle fünf Sekunden wird jedes Modul abgefragt und diese

Werte können im live-view Mode auch mit einem IPAD Tablett

(Android geplant) oder an einem PC mit Funk Dongle verfolgt

werden“.

Das Modul kann aber auch selbständig Werte loggen. Das Zeit-

intervall ist wählbar. Die History-Files lassen sich dann gezielt

einsammeln, auf der Anlageseite speichern und auswerten –

manuell oder automatisch.

„Für den Prozessingenieur ein wirklich wertvolles Tool“, konsta-

tiert Professor Kueng. „Das Modul arbeitet im Industrial Tempe-

raturbereich von -40 bis +85 Grad C. Durch eine thermische

Isolation können die Sensoren aber auch bei Walzen bis zu 400

Grad C eingesetzt werden.“ Wird der Prozessrechner ans Intra-

oder Internet angeschlossen, so sind diese Daten von überall

her abfragbar. „Der erste große Schritt zum IoT ist hiermit von

Derichs getan: weniger Ausschuss, weniger Energieverbrauch,

weniger Standzeit.”

Passion for Precision:

Der Name Derichs ist weltweit für hoch-

präzise Walzen in der Kunststoffindustrie bekannt und steht seit

je her für Innovation und Entwicklung. Mit dem DERICHS ED1

stellt auch die neue Unternehmensspitze unter weiblicher Füh-

rung, (Maria Barthels und Stephanie Holzmann) eindrucksvoll

unter Beweis, dass sie für Qualität und Kompetenz steht. Neu-

gierig auf die Anforderungen der Zukunft, lösungsorientiert und

innovativ in der Entwicklung ist mit dem DERICHS ED1 ein wei-

terer Meilenstein in der Geschichte der Kunststoffindustrie ge-

setzt worden.

Punktgenau zur „K“

: In einer exklusiven Inhouse-Präsentati-

on am 20. Oktober beim Unternehmen Derichs in Krefeld wird

diese Neuentwicklung zur K 2016 vorgestellt (Shuttle inklusive).

Gastreferenten unter anderem von der ZHAW – Zürcher Hoch-

schule für Angewandte Wissenschaft, School of Engineering,

ZSN) sind ebenfalls vor Ort.

www.zwick.de

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