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Extrusion 1/2016

Mechanik bei mehrfacher Verarbeitung erhalten bleibt – und

dies ohne Zugabe zusätzlicher Stabilisatoren. Einzig kam es zu

einer Verdunklung des Materials, abhängig von Schmelzindex

und Holzgehalt. Das Material kann also problemfrei und ohne

merklichen Qualitätsverlust wiederum zu neuen Produkten ver-

arbeitet werden. Auch in der Bewitterungsstabilität wurden

keine negativen Effekte festgestellt. Dies war auch zu erwarten

gewesen, denn die UV-Stabilisatoren des ursprünglichen Mate-

rials werden bei den üblichen Verarbeitungstemperaturen nicht

abgebaut.

• Beim Post-Consumer-Recycling von verlegten Dielen (nach

vier Jahren Bewitterung) zeigten sich selbst bei 100 Prozent Re-

zyklatanteil noch mit der Grundrezeptur vergleichbare mecha-

nische Eigenschaften. Einzig die OIT zeigte den Einfluss der

Wiederverarbeitung bzw. der eingebrachten Verunreinigungen.

Sie verringerte sich um 14 Prozent auf 219 °C. Bei Variation von

50 Prozent bis 90 Prozent Neuware-Anteil zeigten sich kaum

Unterschiede. Bedingt ist dies, so sind die Projektpartner über-

zeugt, durch die ausreichende Stabilisierung der Neuware auf-

grund der oft langen Gewährleistungszeiten.

• Bei der Herstellung extrudierter Hohlkammerprofile aus Re-

zyklaten zeigten sich teilweise leichte Einfallstellen an der Ober-

seite der Profile. Diese konnten aber durch eine Optimierung

der Prozessführung bzw. eine geringe Anpassung des Werk-

zeugs an das zu verarbeitende Polymer ausgeglichen werden.

• Bei WPC-Dielen lassen sich durch den Einsatz von Recycling-

WPC deutlich Kosten sparen. So berechnete die Projektgruppe,

dass bei einer Verwendung von 50 Prozent Rücklaufmaterial

und 50 Prozent Neuware sich die Materialkosten um beachtli-

che 37 Prozent reduzieren. Der Rücklauf von Verlegeabfällen ist

derzeit noch gering. Die nächsten Jahre könnten aber einer

deutlichen Mengenanstieg von Post-Consumer-WPC bringen.

Die Projektpartner

• Transfercenter für Kunststofftechnik GmbH (TCKT),

www.tckt.at

• REHAU Polymer Industrie GmbH,

www.rehau.com

• Thermoplastkreislauf GmbH,

www.thermoplastkreislauf.at

• Theurl Leimholzbau GmbH,

www.theurl.com

• EREMA Engineering und Recycling Maschinen und Anlagen

GmbH,

www.erema.at

Dr. Christoph Burgstaller, Transfercenter für Kunststoff-

technik GmbH

: „Die Ergebnisse zeigen uns, dass solche Rest-

stoffströme wieder sinnvoll verwertet werden können, wenn

man die Qualität überprüfen und gegebenenfalls durch Additi-

ve wieder verbessern kann.“

Michael Heitzinger, EREMA Engineering und Recycling

Maschinen und Anlagen GmbH

: „Bei den Versuchen auf un-

seren Kunststoff-Recyclinganlagen, hat sich gezeigt, dass nicht

das technische Recycling das Problem darstellt, sondern dass

die konstante Quelle der Inputmaterialien der limitierende Fak-

tor ist.“

Alexander Weiß, REHAU Polymer Industrie GmbH

: „Wich-

tig für uns war: Was passiert nach jahrelanger Nutzung der von

uns produzierten WPC-Dielen? Unser Ziel ist die stoffliche Nut-

zung statt thermischer Verwertung. Und dazu haben wir wert-

volle Erkenntnisse erlangt.“

Michael Theurl, Theurl Leimholzbau GmbH

: „Einen beson-

deren Nutzen im Projekt zogen wir als Holzreststofflieferant aus

dem Benchmark unserer Produkte im Vergleich zu etablierten

Lieferanten im Bereich WPC-Holzkomponenten. Wir wissen

nun welche Altholzfraktionen und Sägenebenprodukte für

WPC eingesetzt werden können und kennen deren Einfluss auf

die Qualität.“

Christian Wind, Thermoplastkreislauf GmbH

: „Wir als

Kunststoffrezyklat-Anbieter haben erfahren, dass einzelne Rest-

stoffe aufgrund der sehr hohen Mengenanforderungen für

WPC nur bedingt nutzbar sind. Von großen Nutzen für uns war

die Auslotung der Möglichkeiten der vorhandenen Doppel-

schnecken-Extruder für WPC.“

Kunststoff-Cluster Oberösterreich

Business Upper Austria - OÖ Wirtschaftsagentur GmbH

Hafenstr. 47-51, 4020 Linz, Austria

www.kunststoff-cluster.at