Folge 18 – Mo erklärt das Prinzip von
Trockenlufttrocknern.
Ist von Trockenlufttrocknern die Rede,
muss zunächst zwischen Adsorptions-
trocknern und Drucklufttrocknern diffe-
renziert werden. Beide Trocknerkonzepte
arbeiten mit trockner Luft, jedoch mit
sehr unterschiedlichen Technologien. An
dieser Stelle ist von Adsorptionstrocknern
die Rede, Drucklufttrockner werden in
der nächsten Ausgabe vorgestellt.
Das Funktionsprinzip von Adsorptions-
trocknern beruht darauf, dass die mit
Stichworte
• Trockenlufttrockner
• Adsorpionstrockner
• Trockenpatrone
• Molekularsieb
• Trockenmittel
Innenansicht eines Luxor-Trock-
ners mit zwei Trockenmittel-
patronen – Dank ihrer spezifi-
schen Oberfläche (bis zu
1000m²/g) können gebräuch-
liche Trockenmittel bis zu 14%
ihrer Masse in Form von Was-
ser anlagern und trotzdem
einen Taupunkt von -20°C
erreichen
(Bild: motan-colortronic)
motan-colortronic GmbH
Friedrichsdorf, Germany,
www.motan-colortronic.com www.moscorner.com39
Extrusion 1/2016
Serie mit Tipps und Tricks
Wie arbeiten
Trockenlufttrockner?
heißer, trockener Luft aus dem Granulat
gelöste Feuchte in einem so genannten
Molekularsieb – einem hygroskopischen
Trockenmittel – angelagert, also adsor-
biert wird. Das Trockenmittel befindet
sich in isolierten Patronen und wird in der
Regel automatisch in bestimmten Zeitab-
ständen oder zustandsabhängig regene-
riert. Moderne Trockner sind mit zwei
oder mehr Molekularsiebpatronen ausge-
stattet, um einen kontinuierlichen, dem
benötigten Durchsatz entsprechenden
Betrieb zu gewährleisten. Ein Vorteil von
Adsorptionstrocknern ist ihre konstante
Arbeitsweise mit einem definier-
ten Taupunkt, unabhängig von
der Umgebungsluft. Vielfach ge-
nügt ein Taupunkt von -20°C in
Verbindung mit einer moderaten
Trockentemperatur, um die erfor-
derliche Restfeuchte zu errei-
chen. Zu hohe Trockentempera-
turen können zum Ausdiffundie-
ren von Zusatzstoffen aus dem
Kunststoff führen, die sich am
Molekularsieb anlagern und es
schädigen.
Für den Trockenprozess wird im
Molekularsieb getrocknete Luft
über eine Heizung in den unte-
ren Bereich des Trockentrichters
und von dort durch das Material
geleitet. Der Trockentrichter
sollte immer komplett gefüllt sein und
muss vor der ersten Materialentnahme
komplett durchgetrocknet werden. Im
Dauerbetrieb fließt das Material dann
langsam im Gegenstrom zur Trockenluft
von oben durch den Trichter zur Abnah-
mestelle. Das Prinzip entspricht im weite-
sten Sinne einem Gegenstromwärmetau-
scher. Der Wärmeübertrag von der hei-
ßen Luft zum Granulat bewirkt die Ver-
dunstung der Feuchte im Material. Die
nunmehr mit Feuchte beladene Luft wird
nach oben aus dem Behälter geführt und
gefiltert, um Staubpartikel aus der Pro-
zessluft zu entfernen. Über einen Rück-
kühler strömt die Luft anschließend durch
die Molekularsiebpatrone, in der sie die
Feuchte an das Trockenmittel abgibt.
Je nach Betriebsart – zeitabhängig oder
taupunktgesteuert – schaltet die Trock-
neranlage automatisch auf eine frische
Patrone um und leitet den Regenerations-
prozess ein. Dazu wird heiße Luft durch
das Molekularmittel geleitet, damit das
im Molekularsieb angelagerte Wasser ver-
dampft. Ist das Wasser ausgetrieben steht
die Patrone für den nächsten Zyklus be-
reit.