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schen Versuchsblöcken sowie den Empfehlungen aus dem

Stand der Technik entwickelte und baute das LBF daher ei-

ne neuartige modulare Entgasungszone. Damit konnten

die Wissenschaftler systematisch für die Entgasung we-

sentliche Parameter variieren und deren Einfluss auf die

Gesamtemissionen dokumentieren.

Gesamtkohlenstoffkonzentration um über

70 Prozent gesenkt

Wie sich zeigte, ist für eine effektive Entgasung bei hohen

Schneckendrehzahlen und Maschinenauslastungen auch

eine, im Vergleich zum Stand der Technik, deutlich länge-

re Entgasungszone notwendig. Um die erforderliche Ver-

fahrenslänge dabei nicht zu erhöhen, passte das LBF den

Verfahrensabbau an, bei weiterhin ausreichender Disper-

gierung der Füllstoffe. Durch den Einsatz einer modularen

Entgasungszone mit angepassten Entgasungseinsätzen

konnte weiter ein optimiertes Vakuumprofil eingestellt

werden. Für zwei untersuchte Schneckendrehzahlen (600

und 1200 Umdrehungen pro Minute) ließ sich die Rest-

flüchte durch den so optimierten Gesamtprozess signifi-

kant senken. Verglichen mit dem Compound nach aktuel-

lem Stand der Technik konnte die Gesamtkohlenstoffkon-

zentration um über 70 Prozent reduziert werden. Sie lag

damit sogar unterhalb des Ausgangswertes des unverar-

beiteten Basispolymers.

Die Forschungsarbeiten veranschaulichen, dass sich die

Emissionen aus Kunststoffcompounds auch bei hohen

Maschinenauslastungen durch eine optimierte Entga-

sungszone deutlich mindern lassen, und das ohne den

Einsatz von Schleppmittel und Hochvakuum. Die Projekt-

ergebnisse stellen so einen weiteren wichtigen Schritt in

Richtung „low-emission-plastics“ dar.

Forschungsergebnisse für Industrie direkt nutzbar

Basierend auf den Forschungsergebnissen kann das

Fraunhofer LBF der Compoundierindustrie Verfahrenspa-

rameter an die Hand geben, mit denen sich die Entga-

sungsleistung von Hochleistungs-Doppelschneckenextru-

dern mit nur geringen Investitionskosten für hohe Durch-

sätze optimieren lässt. Das Institut hat Empfehlungen erar-

beitet, wie schon vorhandenes Equipment für eine opti-

mierte Entgasung eingesetzt und gegebenenfalls modifi-

ziert werden kann, und an welcher Stelle zusätzliche In-

vestitionen eine weitere Flüchtereduzierung ermöglichen.

Wie hoch das Potential liegt, mit Änderungen am Prozess

oder an der Maschine die Entgasungsleistung zu verbes-

sern, kann das LBF mit einer Kosten/Nutzen-Rechnung in

Kombination mit einfachen, systematischen Compoun-

dierversuchen kundenspezifisch abschätzen. Dank der

großen Praxisnähe des Projektes lassen sich die Ergebnisse

in der Industrie direkt umsetzen.

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Extrusion 1/2016

Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und

Systemzuverlässigkeit LBF

Bartningstr. 47, 64289 Darmstadt, Germany

www.lbf.fraunhofer.de

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