Kriterium:
Austragen + Fördern
I
m einfachsten Fall mag ein Einzel-
fördergerät auf der Maschine genü-
gen. Dazu ist allerdings ein Gebinde
mit Rohmaterial neben der Maschine
notwendig.
Komplizierter wird es, wenn Material
aus größerer Entfernung, z. B. aus Si-
los, einer zentralen Aufgabestation
oder einer Trocknungsanlage zur Ma-
schine gefördert werden soll. Hier
spielt beispielsweise die Förderphysik
unter Berücksichtigung der zu för-
dernden Produkte eine große Rolle.
Sie sollen nämlich so schonend wie
möglich zur Verarbeitungsmaschine
gefördert werden. Die Problematik
verdeutlicht ein Blick auf die Vielfalt
an Kunststoffen, die zudem in den
unterschiedlichsten Materialarten –
Granulat, Pellets, Pulver, Mahlgut,
Flakes oder Fasern
– mit jeweils
sehr unterschiedlichen, spezifischen
Fließeigenschaften vorliegen.
Hier kommen
mechanische und
pneumatische Förderanlagen
in-
frage. Bei den mechanischen Förder-
arten sind dies fast ausschließlich
Beschleierungs
behälter
(Werkbild:
motan-colortronic
Das
ONE WIRE 6
soll das einzige auf dem
Markt erhältliche Fördersystem sein, das sich
durch automatische Erkennung der Verände-
rungen selbständig auf die Konditionen der
Anlage einstellen kann. Es ist im Hinblick auf
das System-Management revolutionär:
Sein Automatisierungsgrad bringt die Leistung
bis zur höchstmöglichen Optimierung. Bei ei-
nem Wechsel des Materials oder des Versor-
gungsabschnittes erkennt OW6 automatisch
die neue Situation und gleicht die Ansaugzeit
und die Rohr-Reinigungszeit unmittelbar an,
indem die Förderparameter neu berechnet
werden (Werkbild: Moretto)
biegsame Förderschnecken. Sie
bestehen aus einem flexiblen
Rohr mit einer innen liegenden
Förderspirale, um beispielsweise
trockenes, rieselfähiges Pulver
oder Granulat zu transportieren. Mit
diesem Prinzip lassen sich Förder-
strecken von bis zu 50 m horizontal
und von bis zu 20 m vertikal über-
brücken, bei Biegeradien von einem
bis zu 2,50 m.
Das mit Abstand wichtigste Prinzip
ist die pneumatische Förderung. Es
handelt sich hier um eine so genann-
te Zweiphasenströmung, wobei das
Fördergut mit Luft durch eine Förder-
leitung transportiert wird. Der Mate-
rialtransport kann mit Überdruck mit-
tels Druckluft
(Druckförde-
rung
) oder mit Unterdruck
(Saugförderung
mit Vakuum)
erfolgen. Auch eine Kombinati-
on aus beiden Systemen ist reali-
sierbar, wie es beispielsweise bei
Venturi-Fördergeräten der Fall ist. Die
Energieübertragung erfolgt über die
Relativgeschwindigkeit zwischen der
Luftströmung und dem Fördergut.
Druckförderanlagen setzt man in der
Regel bei sehr hohen Durchsätzen,
schwierigen Materialien und großen
Distanzen ein.
Vakuumförderung wird sowohl bei
Einzelgeräten wie auch bei komple-
xen Fördersystemen eingesetzt. Hier
hat die Firma Busch gerade eine neue
Baureihe, die Mink MV Klauen-Vaku-
umpumpen herausgebracht. Mit der
neuen Serie ist es Busch gelungen,
Klauen-Vakuumpumpen zu entwi-
ckeln, die einen deutlich niedrigeren
Geräuschpegel als vergleichbare Va-
kuumpumpen auf dem Markt haben.
Außerdem sind sie äußerst kompakt
und effizient. Der verbesserte Ge-
räuschpegel wird durch einen neu
entwickelten Schalldämpfer reali-
siert, der sich unter der Vakuumpum-
pe befindet. Dadurch reduziert sich
auch der Platzbedarf. Mink MV Klau-
en-Vakuumpumpen sind hervorra-
gend für die pneumatische Material-
zuführung vom Silo über Trockner bis
zum Extruder oder zur Spritzgussma-
schine geeignet, wo sie als Einzelag-
gregate bei kleineren Saugförderan-
lagen oder in zentralen Vakuumanla-
gen kombiniert eingesetzt werden
können.
Venturi-Fördergeräte werden meist
für kleine bis mittlere Durchsätze ein-
gesetzt und eignen sich durch ihre
kompakte Bauform ideal bei be-
grenzten Platzverhältnissen.
Alle Mink MV Klauen-Vakuum-
pumpen sind serienmäßig mit
Elektromotoren ausgestattet, die
den neuesten Energieeffizienz-
klassen entsprechen und errei-
chen dadurch die zurzeit beste
Leistung/Energieverbrauch-Bilanz
(Werkbild: Busch)
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Extrusion 1/2016
Busch bietet die Mink MV
Baugrößen zwischen 300 und
1200 Kubikmeter Saugvermögen
pro Stunde an. Die Enddrücke
liegen bei 150 und 200 Millibar
(Werkbild: Busch)